In zahlreichen Städten fanden Festakte zum 64. Geburtstag der Bundeswehr statt. Mit Benefizkonzerten, einer Fahnenbandverleihung und öffentlichen Gelöbnissen von insgesamt rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten präsentierte sich die Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft.
„Sie geloben in unruhigen Zeiten“, wandte sich der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn an die Soldatinnen und Soldaten aus dem Gerolsteiner Informationstechnikbataillon 281 und dem Rother Luftwaffenausbildungsbataillon mit Blick auf die gestiegene Bedeutung der Landes- und Bündnisverteidigung. Im Beisein ihrer Angehörigen und interessierter Bürger schworen und gelobten die angetretenen 180 jungen Soldatinnen und Soldaten in der Mainzer Zitadelle, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. „Sie alle stehen für uns ein. Gleichzeitig stehen wir als rheinlandpfälzische Landesregierung mit den Rheinlandpfälzerinnen und Rheinlandpfälzern an Ihrer Seite“, erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Sie sind hier willkommen und respektierter Bestandteil des Miteinanders.“
Den auf dem Großen Markt angetretenen Soldatinnen und Soldaten der Fallschirmjägertruppe wurde in Saarlouis eine besondere Ehre zuteil. Ministerpräsident Tobias Hans verlieh dem Fallschirmjägerregiment 26 das Fahnenband des Saarlandes. Die höchste Auszeichnung, die ein Bundesland einem dort stationierten militärischen Verband verleihen kann. „Deshalb ist es mir eine große Ehre, dem Fallschirmjägerregiment 26 als sichtbares Zeichen der Wertschätzung ein Fahnenband an seine Truppenfahne anzubringen“, so der Ministerpräsident.
Mit einem vom Heeresmusikkorps Ulm gestalteten Benefizkonzert in der Stadthalle des baden-württembergischen Balingen wurde der 64. Gründungstag der Bundeswehr und der 100. Jahrestag des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gefeiert. „Viele verbündete Nationen beneiden uns um das Modell des Staatsbürgers in Uniform“, erklärte Generalleutnant Jürgen Knappe, Befehlshaber des Multinationalen Kommandos Operative Führung. In Nordrhein-Westfalen wurde nicht nur der 64. Gründungstag der Bundeswehr, sondern auch die 800-Jahr-Feier der Ortschaft in Lügde - Elbrinxen begangen. Vor ausverkauftem Haus spielte das Heeresmusikkorps aus Kassel ein Wohltätigkeitskonzert.
Die 250 Rekrutinnen und Rekruten der Marinetechnikschule gelobten auf dem Alten Markt in der Hansestadt Stralsund ihren treuen Dienst in der Bundeswehr. Unter ihnen befanden sich erstmals auch 30 Soldatinnen und Soldaten des Heeres, die ihre Grundausbildung in Parow absolvieren. Traditionell wurde die Mutter mit der weitesten Anreise geehrt. Ihre Anreise aus dem rund 5080 Kilometer entfernten Sheik Zayed in Ägypten zeigt, wie selbstverständlich Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund in der Bundeswehr sind. „Sie kämpfen für den Frieden und das Recht auf Leben – unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Dafür gebührt ihnen Respekt, Dankbarkeit und Anerkennung“, erinnerte der stellvertretende Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier, an die Verantwortung eines Soldaten im Dienste des Staates.
Weiter im Norden waren 220 Soldaten aus Schleswig-Holstein vor der Kulisse des Plöner Schlosses angetreten, um ihren Diensteid abzulegen. In Plön sind Öffentliche Gelöbnisse nichts Ungewöhnliches. Zweimal im Jahr treten Soldatinnen und Soldaten der Marineunteroffizierschule in der Öffentlichkeit für diese Zeremonie an. Am 12. November nahmen auch Rekrutinnen und Rekruten der Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr in Flensburg und der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen teil. In seiner Ansprache betonte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, dass das „gute Miteinander in den Garnisonsstädten Schleswig-Holsteins eine lange Tradition hat und die Soldaten in ihren Standorten stets willkommen sind.“
Auch im sachsen-anhaltinischen Freyburg gelobten rund 200 Rekrutinnen und Rekruten der 11. und 12. Kompanie des Sanitätsregiment 1 aus Weißenfels öffentlich. „Ihr Treueversprechen lautet auf Recht und Freiheit. Das sind diese Werte: unsere Demokratie, unser Rechtsstaat, und die im Grundgesetz verbriefte unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen, für die Sie sich mit aller Kraft einsetzen, als Soldaten und Bürger gleichermaßen. Dafür danken wir Ihnen ausdrücklich”, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, Thomas Silberhorn, in seiner Rede.
Im niedersächsischen Rotenburg (Wümme) legten rund 240 Rekrutinnen und Rekruten des Jägerbataillons 91 und des Fallschirmjägerregiments 31 ihr Gelöbnis ab. „Die Bundeswehr trägt durch ihr großes Engagement maßgeblich dazu bei, dass die Menschen in unserem Land in Sicherheit und Freiheit leben können und dies ist niemals selbstverständlich“, erklärte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil.
In Berlin gelobten und schworen rund 400 Soldatinnen und Soldaten feierlich vor dem Reichstagsgebäude. Erstmals seit sechs Jahren fand vor dem Sitz des Deutschen Bundestags wieder ein feierliches Gelöbnis statt. Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages, unterstrich in seiner Festrede den Wert des Friedens. „Wir leben in Frieden, dafür brauchen wir Sie. Sie wollen dem Frieden dienen – das ist nicht selbstverständlich – dafür schulden wir Ihnen unseren Dank.“
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