Hamburger Sturmflut, Corona-Pandemie, Ahrtal oder Ukraine-Flüchtlinge: Die Bundeswehr wird immer dann angefragt, wenn Länder und Kommunen materiell und personell an Grenzen stoßen. Die Bedeutung dieser Hilfe im Kontext Landes- und Bündnisverteidigung wird bei den Gesprächen am Ehrenmal am 30. März diskutiert.
Vor 60 Jahren unterstützte die Bundeswehr mit über 40.000 Soldaten erstmals im Rahmen der Katastrophenhilfe bei der Sturmflut in Hamburg. Bei ihrem Einsatz schützte sie die Hansestadt mit angrenzenden Regionen vor den verheerenden Auswirkungen des Hochwassers und rettete so zahlreiche Menschenleben.
Heute sind Not- und Katastrophenlagen weiterhin fordernd für die Ressourcen der Bundeswehr, da diese eine Zeit lang parallel und neben dem Kernauftrag der Streitkräfte bewältigt werden müssen. So dauert die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie an, während zeitgleich zehntausende ukrainische Kriegsflüchtlinge im Bundesgebiet eintreffen. Angesichts der aktuellen sicherheits- und verteidigungspolitischen Herausforderungen wird Bürgerinnen und Bürgern die notwendige Fokussierung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung sowie deren Bedeutung für die Sicherheit und Stabilität in Europa bewusster denn je.
Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine leitete in Deutschland eine sicherheitspolitische „Zeitenwende“ ein, sagte der Bundeskanzler in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 27. Februar 2022. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten veranlassten als Reaktion auf den Einmarsch die Aktivierung der Krisenreaktionspläne zur Abschreckung und Verteidigung ihres Bündnisgebietes.
Die Bundeswehr nimmt hierbei vielfältige Aufträge im Rahmen der Bündnisverpflichtung wahr. Mit Fokus auf ihre Aufträge und die damit verbundene Ressourcenlage wird dies unmittelbare Folgen haben. Aktuell werden erneut Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der Amtshilfe zur Unterstützung bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise angefragt.
Welche Priorität haben die angeforderten Unterstützungsleistungen im Verhältnis zum Kernauftrag, aber auch im Selbst- und Traditionsverständnis der Streitkräfte? Das ist Thema der nächsten Veranstaltung ,,Von der Hamburger Sturmflut 1962 bis zur Bekämpfung der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie – Die Amtshilfe der Bundeswehr und ihre Bedeutung im Lichte der Landes- und Bündnisverteidigung“.
Es gilt zu hinterfragen, wie Politik und Gesellschaft die durch die Bundeswehr geleistete Not- und Katastrophenhilfe bisher verstanden haben. Diskutiert wird über die Bedeutung und das Verständnis von Hilfeleistungen der Streitkräfte sowie deren ressourcenbedingten Grenzen, um den Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung erfüllen zu können.
Vorträge des Inspekteurs des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, des stellvertretenden Inspekteurs der Streitkräftebasis, Generalleutnant Jürgen Weigt, und von Prof. Dr. Loretana de Libero, Militärhistorikerin an der Führungsakademie der Bundeswehr, geben Impulse aus militärischer und historischer Perspektive. Die Veranstaltung moderiert Rolf Clement, deutscher Journalist und Publizist und langjähriger Sonderkorrespondent für Sicherheitspolitik.
Gegenwärtigen Einschränkungen ermöglichen ausschließlich eine virtuelle Veranstaltung. Die Bereitstellung der gesamten Podiumsdiskussion als Audioformat mit ergänzenden Hintergrundinformationen erfolgt im Nachgang. Bis zum 28. März 2022 können Interessierte ihre eigenen Fragen an die Expertinnen und Experten der Diskussionsrunde über die folgende E-Mail-Adresse einbringen: BMVgGespraecheamEhrenmal@bmvg.bund.de.
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