Am 7. Juni hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, eines der ältesten Bataillone des Heeres, das Panzerlehrbataillon 93, im niedersächsischen Munster besucht. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, begrüßte dort den ranghöchsten Soldaten der deutschen Streitkräfte.
Vollmer freute sich ganz besonders den Vier-Sterne-General in Munster begrüßen zu können, liege doch hier mit der Panzerlehrbrigade 9, allen zugehörigen Truppenteilen und Dienststellen der Brigade, darunter auch das Panzerlehrbataillon 93, der Fokus aller gegenwärtigen Herausforderungen für das Deutsche Heer.
Die Very High Readiness Joint Task Force 2019, kurz VJTFVery High Readiness Joint Task Force (L), sei für das Deutsche Heer, neben weiteren Herausforderungen, zurzeit „Auftrag Nummer Eins“. Neun Nationen, ungefähr 8.000 Soldaten und 2.700 Fahrzeuge wird die VJTFVery High Readiness Joint Task Force (L) umfassen. Die Panzerlehrbrigade 9 stellt den deutschen Anteil und befindet sich in der Aufstellungs- und Ausbildungsphase.
Oberstleutnant Michael Wagner ist Kommandeur des Panzerlehrbataillons 93. „Mehr als 400 Soldatinnen und Soldaten werden aus unserem Bataillon mit ihren Kampfpanzern Leopard 2 A6 an der VJTFVery High Readiness Joint Task Force beteiligt sein“, beschrieb Wagner die gegenwärtige Herausforderung. Die Stimmung in der Truppe und das Gespräch mit den Soldaten unter dieser Herausforderung standen für Zorn im Vordergrund seines Besuches.
„In der vorschreitenden Digitalisierung bauen wir auf die Führungsfähigkeit der GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer“, erklärte Kommandeur Wagner dem Generalinspekteur beim Besuch im Gefechtsstand.
Der Gefechtsstand des Bataillons sei mit dem Gepanzerten Transportkraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer und seinem modernen Datenfunk sowie seinen präzisen digitalen Lagekarten im multinationalen Umfeld führungsfähig. Aber dennoch greife Wagner auch auf „alt hergebrachte“ Gefechtsführung mit Handkarte auf den Kampfpanzern zurück.
„Ja, wir sind stolz, im Fokus zu stehen“, sagte Oberleutnant Henning Schütt. Die Vorbereitungen und Ausbildungen für diesen Auftrag seien kräftezehrend für die Soldaten wie auch für das Material, so der junge Panzeroffizier.
Im Schnitt würden rund 30 Wochen Übung zusätzlich für die derzeitige Stand Up-Phase, also der Aufstellungs- und Ausbildungsphase für VJTFVery High Readiness Joint Task Force (L), absolviert. „Bei dieser zusätzlichen Belastung ist eine schnelle und lückenlose Versorgung mit Ersatzteilen sehr wichtig. Nur wenn unsere Panzer laufen und der Ausbildungsbetrieb funktioniert, stellt sich für uns der Erfolg ein“, betonte Zugführer Schütt im Gespräch mit dem Generalinspekteur.
„Seien Sie sich meines persönlichen Respekts sicher. Was Sie alle hier leisten ist großartig“, eröffnete Zorn den letzten Abschnitt seines Besuches im Panzerlehrbataillon 93. In einer Gesprächsrunde, vom Oberstabsgefreiten bis zum Kommandeur, ging er auf die Belange der Soldaten ein. Wo in kurzer Zeit sehr viel geleistet werde, gelte es auch, in bestimmten Bereichen nach zu justieren.
Die einheitliche Abrechnung und Vergütung der zusätzlich erbrachten Arbeitszeiten oder die lückenlose Versorgung der Soldaten mit persönlicher Ausrüstung waren nur einige Punkte der Gespräche.
Beeindruckt von der Leistung aber auch von den offenen Gesprächen dankte der Generalinspekteur allen Angehörigen des Panzerlehrbataillons 93 für die vielfältigen Einblicke während seines ersten Dienstantrittsbesuch beim Deutschen Heer. Einen Tagesordnungspunkt außerhalb des offiziellen Protokolls gab es dann noch: Zorn nutzte den Besuch in der Truppe und gratulierte seinem Generalskameraden Vollmer zu seinem vierzigjährigen Dienstjubiläum.
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