Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am Donnerstag den neuen Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, in sein Amt eingeführt. „Er steht mit seiner Vita für unser Ziel einer Armee der Europäer“, sagte die Ministerin.
Der 1960 geborene Saarbrücker trat 1978 als Offizieranwärter bei der Artillerietruppe in die Bundeswehr ein und studierte von 1979 bis 1983 an der Universität der Bundeswehr in Hamburg Wirtschafts- und Organisationswissenschaften. Danach kam für ihn die Praxis in der Truppe: erst als Zugführer beim Beobachtungsbataillon 103 in Pfullendorf und dann als Batteriechef beim Beobachtungsbataillon 123 in Tauberbischofsheim. 1990 wechselte er am gleichen Standort in den Stab des Artillerieregiments 12 als Feuerleit- und S3-Offizier.
1991 begann Zorns Berufsweg als Stabsoffizier. Er war Teilnehmer des 34. Lehrgangs Generalstabs-/Admiralstabsdienst National an der Führungsakademie der Bundeswehr. Nach dessen Abschluss absolvierte er von 1993 bis 1995 zudem die französische Generalstabsausbildung an der École de guerre in Paris.
Nach ersten Stabsverwendungen zurück in Deutschland übernahm er 1999 das Kommando über das Feldartilleriebataillon 295 in Immendingen, das seit 1993 der Deutsch-Französischen Brigade untersteht. In Zorns Kommandeurszeit wechselte diese Truppe ihr Hauptwaffensystem einmal vollständig: von der Feldhaubitze 70 zum voll ausgestatteten Panzerartilleriebataillon mit der Panzerhaubitze 2000.
In den Jahren zwischen 1995 und 2001 war General Zorn zunächst als Abteilungsleiter für Logistik im Stab des deutschen IFOR-Kontingents im kroatischen Trogir, später als Stabsoffizier für Planung und Einsatz der Multinational Division South-East der SFOR in Mostar, Bosnien, eingesetzt.
Nach dieser Zeit in der Truppe kam Zorn erstmals ins Bundesministerium der Verteidigung. 2001 wurde er Grundsatzreferent, ein Jahr später Personalreferent am Ersten Dienstsitz des Ministeriums in Bonn. Bis 2010 blieb er im Rheinland. Von 2004 bis 2007 arbeitete er im Heeresführungskommando am damaligen Standort Koblenz, anschließend wieder im Ministerium als Referatsleiter. Dort war er verantwortlich für personelle Grundsatzangelegenheiten und die Innere Führung. Später diente er als Referatsleiter für zentrale Angelegenheiten im Führungsstab des Heeres.
Zurück in der Truppe übernahm Zorn seine wohl prägendsten Posten. Ab 2010 befehligte er die Luftlandebrigade 26, genannt „Saarlandbrigade“. 2012 wechselte er nach Berlin und leitete das Büro des Generalinspekteurs. 2014 übernahm er die Division Schnelle Kräfte. In dieser Zeit als Kommandeur war er unter anderem dafür verantwortlich, Truppen aus seinem Großverband für die nationale Krisen- und Reaktionsvorsorge zu stellen. Zorn integrierte die niederländische 11. Luchtmobiele Brigade in seinen Großverband – ein Meilenstein in der Stärkung der europäischen Verteidigungsstruktur in der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
2015 kehrte Zorn schließlich ins Verteidigungsministerium nach Berlin zurück. Er wurde Abteilungsleiter Führung Streitkräfte und zwei Jahre später Abteilungsleiter Personal. Hier war er zuletzt mit der „Trendwende Personal“ direkt befasst.
Die Ministerin sagt über General Zorn: „Durch seine Erfahrung im Ministerium und sein Wirken auf allen militärischen Ebenen ist er auch bestens gewappnet, um unsere Streitkräfte in einer schwierigen Zeit zu führen.“
Der Generalinspekteur der Bundeswehr ist truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldatinnen und Soldaten in den ihm unterstellten Streitkräften. Als militärischer Berater der Bundesregierung und als höchster militärischer Repräsentant der Bundeswehr ist er Teil der Leitung des Verteidigungsministeriums. Zudem zeichnet er verantwortlich für die strategische und operative Planung, Vorbereitung, Führung und Nachbereitung aller Einsätze und Missionen der Bundeswehr. |
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