Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee, die fest zur Demokratie und zum Grundgesetz steht. Dennoch wurden in den letzten Jahren, insbesondere beim Kommando Spezialkräfte (KSKKommando Spezialkräfte), rechtsextremistische Verstöße bekannt. Um Fehlverhalten zukünftig besser zu erkennen und damit umgehen zu können, besuchen die Soldatinnen und Soldaten des KSKKommando Spezialkräfte einen Lehrgang in den Themenfeldern der Inneren Führung, der auf sie zugeschnitten ist.
Der Basislehrgang Innere Führung für Angehörige des KSKKommando Spezialkräfte am Zentrum Innere Führung in Koblenz ist Teil eines Maßnahmenkataloges, mit dem das KSKKommando Spezialkräfte neu gestaltet werden soll. Er besteht aus 60 Einzelmaßnahmen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihn im Sommer dieses Jahres angewiesen.
Bei diesen Maßnahmen geht es darum, die Persönlichkeit der Angehörigen des KSKKommando Spezialkräfte durch Bildungsmaßnahmen zu festigen und die Widerstandskraft gegen extremistisches Gedankengut zu stärken. Der erste Pilotdurchlauf für den Basislehrgang hat bereits im Oktober stattgefunden.
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, haben am 23. und 24. November 2020 den zweiten Pilotlehrgang besucht, um sich einen Einblick in die Inhalte und Methoden zu verschaffen.
Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung, Generalmajor André Bodemann, erläuterte seinen Gästen, wie die Dozenten und Coaches des Zentrums Techniken, Wege und praktische Hilfestellungen vermitteln, um die Handlungssicherheit zu erhöhen: Fehlverhalten soll schneller erkannt und der Umgang damit verbessert werden.
General Zorn und die Wehrbeauftragte zeigten sich beeindruckt nicht nur von den modernen und praxisorientierten Lehrmethoden. Auch Motivation und Entschlossenheit der KSKKommando Spezialkräfte-Soldaten, sich in den Themenfeldern Menschenführung, Persönlichkeitsbildung, mentale Stärke und Verfassungstreue vertiefend zu qualifizieren, überzeugten.
Der einwöchige Basislehrgang ist speziell auf das KSKKommando Spezialkräfte zugeschnitten. Er wird zum Pflichtlehrgang für alle Angehörigen und künftigen Soldaten der Spezialeinheit. Mentoren des KSKKommando Spezialkräfte begleiten die Teilnehmenden. Neben der reinen Wissensvermittlung in die gesetzlichen und persönlichen Anforderungen des Dienens in den Streitkräften sollen die Teilnehmenden sicherer darin werden, Fehlverhalten und extremistische Tendenzen zu erkennen und damit umzugehen.
An beiden Pilotlehrgängen haben vor allem Führungskräfte und Multiplikatoren teilgenommen, um wichtige Hinweise und Verbesserungsvorschläge für die ab 2021 fest implementierten Lehrgänge zu geben. Nach ersten Schätzungen werden dann jährlich bis zu 120 künftige Angehörige des KSKKommando Spezialkräfte diesen Pflichtlehrgang absolvieren.
Inhalte teilen via