Das Kabinett hat den Beschluss zur Verlängerung des deutschen Beitrags für die European Training Mission in Mali (EUTMEuropean Union Training Mission) und für die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali) gefasst. Der Deutsche Bundestag muss darüber noch beraten und abschließend abstimmen.
Die Sicherheitslage in der Sahel-Region gibt derzeit Grund zur Sorge. In den vergangenen Monaten mehren sich die Angriffe auf die Sicherheitskräfte der Sahel-Staaten, aber auch auf die Zivilbevölkerung. Bundesministerin Annegret Kramp-Karrenbauer betont, die Sahelregion sei „eine Drehscheibe für Terrorismus, illegale Migration und organisierte Kriminalität“. Stabilität und Sicherheit in Mali und Niger, im Zentrum der Sahel-Region, seien im Interesse Deutschlands und Europas.
Beim deutschen Engagement in der Sahel-Region greifen stets militärische und zivile Maßnahmen ineinander, um der Bevölkerung neben mehr Sicherheit auch bessere Perspektiven für sozialen Ausgleich und wirtschaftliche Entwicklung zu geben. Kramp-Karrenbauer: „Unsere Strategie ist es, gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern daran mitzuhelfen, einen Bereich zu schaffen, dass die Menschen vor Ort die zivile Entwicklung des Landes vorantreiben können – von der Landwirtschaft bis zur beruflichen Bildung.“ Dies setze voraus, dass die europäischen und internationalen Partner bereit sind, sich langfristig zu engagieren. EUTMEuropean Union Training Mission stellt hierbei einen wichtigen Beitrag dar. Vorgesehen ist nun, den deutschen Beitrag zur Mission EUTMEuropean Union Training Mission zu erhöhen und MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali fortzuführen. Die Bundesregierung setzt mit ihrem Kabinettsbeschluss im Vorfeld der deutschen EUEuropäische Union-Ratspräsidentschaft ein Zeichen zur Stärkung ihres Engagements in Mali. Derzeit ist Deutschland in Mali zweitgrößter Truppensteller.
Der Beschluss des Bundeskabinetts sieht vor, den deutschen Beitrag zur Mission EUTMEuropean Union Training Mission zu erhöhen. Das neue Mandat umfasst die Erweiterung des Auftrags und die Ausdehnung des Einsatzgebiets auf Gesamtmali und die weiteren G5-Sahel-Staaten – insbesondere auf Burkina Faso und Niger. Die Mission soll um ein Jahr bis zum 31. Mai 2021 verlängert werden. Neu in das Mandat aufgenommen werden die militärische Beratung und Ausbildung der Streitkräfte Malis und die der G5-Sahel-Staaten durch Begleitung ohne Exekutivbefugnisse bis zur taktischen Ebene („Mentoring“) an gesicherten Orten. Insgesamt wird EUTMEuropean Union Training Mission künftig stärker dezentral arbeiten und die Streitkräfte der G5-Sahel-Staaten zu Ausbildungs- und Beratungszwecken auch an ihren Stationierungsorten begleiten. Eine Beteiligung an Kampfeinsätzen durch die Missionsmitglieder von EUTMEuropean Union Training Mission wird es weiterhin nicht geben. Ziel des neuen Mandates ist, die Effektivität der Mission zu steigern, entlang der beiden strategischen Ziele: „Verbesserung der operativen Fähigkeiten der malischen Streitkräfte“ und „Unterstützung der G5-Sahel-Staaten“ – insbesondere auch Burkina Faso und Niger.
Auf dieser Grundlage wird die deutsche Mission angepasst fortgeführt. Dabei bleibt ihr Ausbildungs- und Beratungscharakter im Kern erhalten. Die personelle Obergrenze soll von 350 auf bis zu 450 deutsche Soldatinnen und Soldaten angehoben werden. Das bewährte deutsche Engagement in Niger wird weiterentwickelt. In diesem Kontext soll die Military Assistance Mission Gazelle in das Mandat EUTMEuropean Union Training Mission integriert werden. In Niger bilden Spezialkräfte der Bundeswehr die künftigen Spezialkräfte des Landes aus. Die deutsche Beteiligung an der Trainings- und Beratungsmission EUTMEuropean Union Training Mission ist komplementär zur Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Beide unterstützen und ergänzen sich.
In diesem Kontext soll nach dem Beschluss des Bundeskabinetts der deutsche Anteil an der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali um ein weiteres Jahr bis zum 31. Mai 2021 verlängert werden. Die Personalobergrenze des Mandats soll unverändert bei bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr liegen. Das deutsche Einsatzkontingent umfasst unter anderem Personal in den Führungsstäben der Mission, Aufklärungskräfte mit boden- und luftgestützten Aufklärungsfähigkeiten sowie Objektschutzkräfte, Fähigkeiten des taktischen Lufttransports vom dafür eingerichteten Lufttransportstützpunkt im Niamey (Niger) sowie Einsatzunterstützungs- und Informationstechnik-Kräfte.
Mit der Fortführung der Einsätze leistet die Bundeswehr einen Beitrag zu Deutschlands internationaler Verlässlichkeit. „Es ist in unserem gemeinsamen Interesse, dass wir uns als Bundeswehr in der gesamten Region substanziell einbringen – gemeinsam mit 27 europäischen Partnern im Rahmen von EUTMEuropean Union Training Mission und im Rahmen der internationalen Gemeinschaft mit MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali unter dem Dach der Vereinten Nationen“, so die Verteidigungsministerin.
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