Die Zusammenarbeit der europäischen Sanitätsdienste hat sich weiter intensiviert. Unter dem Begriff European Medical Cooperation 2.0 wurde ein Konzept entwickelt, um schneller und besser auf Krisen reagieren zu können.
In der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Krise standen und stehen viele EUEuropäische Union-Mitgliedstaaten vor großen Herausforderungen – zum Beispiel bei der Beschaffung von dringend benötigten Schutzausstattungen. Zahlreiche militärische Sanitätsdienste der EUEuropäische Union-Mitgliedstaaten unterstützen deshalb tatkräftig die zivilen Kräfte bei der Bewältigung der Pandemie.
In Deutschland beispielsweise spielen die Bundeswehrkrankenhäuser eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie. Soldatinnen und Soldaten helfen außerdem bei der Kontaktverfolgung in vielen Gesundheitsämtern.
Die Pandemie hat jedoch ebenfalls gezeigt, dass es noch viel Entwicklungspotenzial bei der internationalen Zusammenarbeit der Sanitätsdienste und der zivil-militärischen Kooperation innerhalb der EUEuropäische Union gibt. Daher wurde das Projekt European Medical Cooperation 2.0 in der Deutschen EUEuropäische Union-Ratspräsidentschaft 2020 als eines der Kernvorhaben des Bundesministeriums der Verteidigung angestoßen. Ziel der European Medical Cooperation 2.0 ist es, schneller und besser auf Krisen reagieren zu können und somit die Handlungsfähigkeit und Resilienz der EUEuropäische Union weiter zu stärken.
Konkret wurden dazu zwei Projekte initiiert, welche im European Medical Command/Multinational Medical Coordination Centre (EMCEuropean Medical Command/MMCCMultinational Medical Coordination Centre) in Koblenz umgesetzt werden. Hierzu gehört zum einen die bereits abgeschlossene Konzeptionierung für die Bevorratung von Sanitätsmaterial. Das innovative Konzept wird bereits in der EUEuropäische Union sowie der NATONorth Atlantic Treaty Organization angewendet und trägt damit zur verbesserten Reaktionsfähigkeit der EUEuropäische Union in einer Pandemie bei.
Zum anderen wurde im November 2020 die multinationale Planübung Resilient Response 2020 durchgeführt. Bei ihr konnten verschiedene bereits gezogene Lehren aus den Erfahrungen der ersten Welle der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie berücksichtigt und besonders die zivil-militärische Zusammenarbeit auf europäischer Ebene trainiert werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag auch für die zukünftige Pandemievorsorge.
Das MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command dient sowohl der NATONorth Atlantic Treaty Organization als auch der EUEuropäische Union als Koordinierungs- und Unterstützungselement: Es verknüpft das PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt EMCEuropean Medical Command mit dem Projekt MMCCMultinational Medical Coordination Centre, Bestandteil vom NATONorth Atlantic Treaty Organization Framework Nations Concept. Dadurch profitiert also nicht nur die EUEuropäische Union, sondern auch die NATONorth Atlantic Treaty Organization von der European Medical Cooperation 2.0. Die Reaktionsfähigkeit und Resilienz beider Organisationen werden gesteigert. Auf künftige Krisenfälle ist die EUEuropäische Union dadurch besser vorbereitet. Sie könnte damit schon zu Beginn einer erneuten Krise gemeinsam und noch solidarischer handeln.
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