Ein Erfolg für die europäische Verteidigungsinitiative PESCOPermanent Structured Cooperation: In Pfungstadt wurde die Anfangsbefähigung des deutschen LogHubsLogistic Hubs erreicht. Der neue logistische Knotenpunkt im Rahmen des PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekts Network of LogHubsLogistic Hubs in Europe and Support to Operations trägt zur Stärkung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik Europas bei.
Insgesamt beteiligen sich 25 EUEuropäische Union-Mitgliedstaaten an der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit, kurz PESCOPermanent Structured Cooperation. Sie haben sich auf 20 Verpflichtungen verständigt. Dies ist beispielsweise die verbesserte Koordination bei der Entwicklung von Fähigkeiten, die Streitkräfte benötigen, oder bei der Bereitstellung und Verlegung von militärischen Kräften. Bei dem PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt Network of LogHubsLogistic Hubs in Europe and Support to Operations geht es darum, ein europaweites Netzwerk militärischer Logistikzentren zu schaffen. Eine Vernetzung bestehender Logistikanlagen (LogHubsLogistic Hubs) hilft den Streitkräften der EUEuropäische Union-Mitglieder, logistische Unterstützungsleistungen wie die Bereitstellung und den Transport zu harmonisieren und so die Reaktionszeit zu verkürzen. Die LogHubsLogistic Hubs ermöglichen die zentrale Lagerhaltung und Verlegung von Betriebsmitteln oder Munition. Davon profitiert auch die Landes- und Bündnisverteidigung.
Die vernetzten LogHubsLogistic Hubs helfen zudem dabei, die Ziele der deutschen EUEuropäische Union-Ratspräsidentschaft zu erreichen: Sie stärken die Handlungsfähigkeit der EUEuropäische Union, da Entscheidungen schneller umsetzbar sind. Derzeit nehmen 15 Nationen am Projekt teil. Deutschland, Frankreich und Zypern koordinieren es. Die LogHubsLogistic Hubs übernehmen zukünftig die logistische Unterstützung bei Übungen und im Zuge von EUEuropäische Union-, NATONorth Atlantic Treaty Organization- oder UNUnited Nations-Operationen anteilig.
Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, stellte nun in der Major-Karl-Plagge-Kaserne im hessischen Pfungstadt die Anfangsbefähigung des deutschen LogHubsLogistic Hubs fest. Gleichzeitig begrüßte er zuversetztes Personal und übergab neues Material. Die Einrichtung wird zunächst Transport- und Umschlagleistungen erbringen und Versorgungsgüter bereitstellen – das Ganze im Zusammenwirken mit den europäischen Mitgliedstaaten. Neue Fünffach-Containerstapler (Hyster) sind schon vor Ort und wurden nun offiziell übergeben. In der ersten Jahreshälfte 2021 kommen neue Röntgengeräte hinzu. Die Frachtscanner sind für den Transport von Luftfrachtgütern notwendig.
Vorgesehen ist, die Infrastruktur der Liegenschaft von 2024 an umfassend zu modernisieren. Dadurch sollen größere Lagerkapazitäten geschaffen werden, um so mehr Material vorhalten zu können. Insgesamt werden an dem Standort 210 Millionen Euro in Lagerflächen, Unterkünfte und eine Versandapotheke investiert.
Damit wird auch für den deutschen Projektanteil ein wesentlicher Beitrag zu PESCOPermanent Structured Cooperation geleistet und eine zeitgemäße, zukunftsfähige Infrastruktur geschaffen. Seither wurden etwa neun Millionen Euro investiert. Der LogHub Pfungstadt soll Ende 2024 voll einsatzbereit sein. Dort wird zusätzlich die Möglichkeit zur Vorausstationierung und werterhaltenden Lagerung gegeben. Das schrittweise Erreichen der Zielbefähigung geht mit der Wiederinbetriebnahme des Materiallagers in Königswinter in Nordrhein-Westfalen einher und wird entsprechend synchronisiert.
Für die deutsche EUEuropäische Union-Ratspräsidentschaft 2020 ist der LogHub in Pfungstadt wichtig: Mit ihm trägt die Logistik der Streitkräfte einen wichtigen, praktischen Anteil zur Stärkung der GSVPGemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik insgesamt und der PESCOPermanent Structured Cooperation im Besonderen bei. Die Fähigkeiten werden unter den Mitgliedstaaten geteilt und können von ihren Streitkräften auch in die NATONorth Atlantic Treaty Organization eingebracht werden. So stärkt PESCOPermanent Structured Cooperation auch den europäischen Pfeiler im transatlantischen Bündnis.
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