„Ebola-Ausbruch im Westen von Burkina Faso!“ Dieses fiktive Szenario war der Rahmen für die erste gemeinsame Feldübung, an der Laborexpertinnen und -experten aus Tunesien und den G5-Sahel-Staaten (Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad) in Bobo-Dioulasso, Burkina Faso, teilnahmen.
Erstmals sind dabei auch zwei mobile Labore, die sonst in Mali und Tunesien stationiert sind, überregional zum Einsatz gebracht worden. Insgesamt trainierten die Laborteams zehn Tage unter der fachlichen Anleitung des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr, kurz IMBInstitut für Mikrobiologie, die mobile Diagnostik unter realistischen Ausbruchbedingungen. Dies ist die Grundlage für eine schnelle und gezielte Reaktion von lokalen Sicherheits- und Gesundheitsstrukturen auf einen akuten biologischen Krisenfall. Diese erste gemeinsame Feldübung sowie die Verlegung der mobilen Labore über die nationalen Grenzen hinaus stellt einen Höhepunkt der internationalen Zusammenarbeit zur Stärkung von Kapazitäten im Bereich Biosicherheit dar, die Deutschland im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung seit 2016 unterstützt.
Während der Ebola-Krise im Jahr 2014/15 kamen erstmalig die mobilen Labore der Bundeswehr wegen einer europäischen Initiative in Westafrika zum Einsatz. Fünf Jahre später sind die Partnerländer des deutschen Ertüchtigungsvorhabens zu Biosicherheit auf dem besten Weg, sich eigenständig bei einer biologischen Bedrohungslage gegenseitig zu unterstützen.
„Mit ihrer multinationalen Zusammenarbeit sind Tunesien und die Mitgliedstaaten der G5-Sahel weltweit Vorreiter in diesem Bereich und setzen neue Impulse für die überregionale Kooperation im Kontext der biologischen Sicherheit. Wir sind stolz, unsere Partner auf diesem Weg zu unterstützen“, so Ingo Herbert, deutscher Botschafter in Burkina Faso anlässlich der offiziellen Zeremonie am 6. November zum erfolgreichen Abschluss der Feldübung, an der auch ranghohe Vertreterinnen und Vertreter der G5-Sahel-Staaten, unter anderem der burkinische Verteidigungsminister, Chérif Moumina Sy, teilnahmen.
Seit 2016 wird in enger Kooperation mit nationalen Akteuren aus dem Sicherheits- und Gesundheitssektor in den G5-Sahel-Staaten und Tunesien Fachpersonal in der Diagnostik von hochpathogenen Erregern ausgebildet und die dafür erforderliche technische Ausrüstung bereitgestellt. Deutsche Partner sind hierbei das IMBInstitut für Mikrobiologie für die fachliche Vorbereitung und Begleitung der Trainings sowie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung für die operative Unterstützung der Aktivitäten.
Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit der Partnerländer für den Fall eines bioterroristischen Anschlags oder eines Ausbruchs einer hochansteckenden Krankheit nachhaltig zu stärken und der Verbreitung gefährlicher Erreger vorzubeugen.
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