Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den derzeitigen Leiter des Aufbaustabes Cyber- und Informationsraum, Generalmajor Ludwig Leinhos, für die Führung des neu aufzustellenden Kommandos CIRCyber- und Informationsraum bestimmt. Er wird diese Funktion ab dem 1. April 2017 wahrnehmen.
Das neue Kommando CIRCyber- und Informationsraum in Bonn soll rund 300 Dienstposten haben. Zum gesamten neuen militärischen Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum sollen 13.500 Dienstposten gehören, die größtenteils aus anderen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen der Bundeswehr in die neue Struktur überführt werden.
Nach der Aufstellung der neuen Ministeriumsabteilung Cyber- und Informationstechnik am 5. Oktober 2016 in Berlin ist dies ein weiterer wesentlicher Schritt der Bündelung der Fähigkeiten der Bundeswehr im Cyber- und Informationsraum und der operativen Steuerung der Digitalisierungsprojekte der Truppe. Im April 2017 wird dann der neue militärische Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum mit Sitz in Bonn seine Arbeit aufnehmen. Der neu ernannte Inspekteur Leinhos ist dann den Spitzenmilitärs des Heeres, der Luftwaffe, der Marine, der Streitkräftebasis und des Sanitätsdienstes der Bundeswehr gleichgestellt.
Generalmajor Ludwig Leinhos weist exzellentes Fachwissen für die Führung dieses neuen Bereiches auf. Er ist 60 Jahre alt und trat 1975 in die Bundeswehr ein. Ursprünglich aus dem Bereich der Elektronischen Kampfführung stammend, war sein militärischer Werdegang von verschiedenen Führungsverantwortungen im In- und Ausland im Bereich Führungssysteme, ITInformationstechnik-Planung und Anwendung geprägt. Bevor er am 1. Juli 2016 Leiter des Aufbaustabes CIRCyber- und Informationsraum wurde, war Leinhos Verantwortlicher für Cyber Defence im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Hauptquartier in Brüssel. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Als aktueller Leiter des Aufbaustabes CIRCyber- und Informationsraum hat Leinhos in den vergangenen Monaten bereits maßgeblich den Aufbau dieses neuen herausgehobenen Organisationsbereiches vorangetrieben. Am 17. September 2015 hatte die Bundesministerin der Verteidigung einen ersten Tagesbefehl zur Zukunftsbefähigung der Bundeswehr im Cyber-Raum erteilt. Bereits zuvor war die „Strategische Leitlinie Cyber-Verteidigung im Geschäftsbereich BMVgBundesministerium der Verteidigung“ als Grundlagendokument beschlossen worden. Ein im November 2015 eingerichteter erster Aufbaustab CIRCyber- und Informationsraum im BMVgBundesministerium der Verteidigung erhielt den Auftrag, die Neuorganisation von Verantwortung, Kompetenzen und Aufgaben im Bereich Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr vorzuplanen. Anfang Oktober 2016 fiel der Startschuss für die neue Ministeriumsabteilung CITCyber- und Informationstechnik.
Die herausgehobenen Strukturen CITCyber- und Informationstechnik und CIRCyber- und Informationsraum sollen nicht nur die militärischen Fähigkeiten der Bundeswehr im Informations- und Cyberraum deutlich verbessern, sondern auch die Arbeitgebermarke Bundeswehr stärken. Insbesondere der Bereich CIRCyber- und Informationsraum soll für Quereinsteiger attraktiver sein und diesen mehr Raum für Vielfalt und Individualität bieten. Ziel ist es auch, vermehrt Spezialisten aus der Wirtschaft als Reservisten für diesen Bereich zu gewinnen.
An der Universität der Bundeswehr München wird ein Forschungszentrum für den Cyber-Raum eingerichtet. Dazu wird dort gegenwärtig der Bereich Informatik und Cybersicherheit weiter ausgebaut. Dieser neue „Cyber-Cluster“ ist als ressortübergreifende Einrichtung geplant, die neben moderner Forschung und Lehre auch aktives Management von Innovationen im Bereich Cyber-Abwehr, Digitalisierung und ITInformationstechnik betreiben wird.
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