Generalleutnant Klaus von Heimendahl zum Entwurf Traditionserlass.
Der Abteilungsleiter Führung Streitkräfte (FüSK), Generalleutnant Klaus von Heimendahl, ordnet in einem Kurzinterview mit der Redaktion der Bundeswehr den aktuellen Entwurf zum Traditionserlass perspektivisch ein.
Hat der neue Traditionserlass eine Signalfunktion für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft - welche würden Sie da am ehesten sehen?
„Der Entwurf hat eine klare Signalfunktion: Er setzt die Geschichte der Bundeswehr als zentralen Bezugspunkt ihrer Tradition. Gleichzeitig öffnet er die gesamte deutsche Militärgeschichte als Resonanzraum dieser Tradition. Unsere Tradition beginnt also nicht erst 1955. Der neue Erlass schließt vorhandene Regelungslücken und lässt den Kommandeurinnen und Kommandeuren sowie Dienststellenleiterinnen und Dienststellenleitern großzügig Handlungsfreiheit. Wo nötig, zieht er aber auch klare und nicht verhandelbare Grenzen und gibt praxisorientierte Hilfen.“
Perspektivisch gefragt: Wie soll es nach dem Inkrafttreten des neuen Traditionserlasses in der Bundeswehr weiter gehen? Und: Welche Effekte erwarten Sie?
„Tradition kann nicht vorgegeben oder befohlen werden. Wir benötigen aber Vorgaben für unser Traditionsverständnis und für die Traditionspflege. Tradition muss in der Truppe und in den Dienststellen innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens gelebt werden. Daher sind die Organisationsbereiche aufgefordert, weitere Hilfsmittel zu erarbeiten und diese bis auf Dienstellenebene zu verteilen. Nur so lässt sich Handlungssicherheit im Umgang schaffen. Der neue Traditionserlass gibt den Rahmen für die Traditionspflege vor, der nun von allen Angehörigen der Bundeswehr gefüllt werden muss.“
Inhalte teilen via