Das Verteidigungsministerium hat am 31. Mai die aktuellen Berichte zum Rüstungswesen und zur materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr vorgelegt. Die Verfügbarkeit der wichtigsten Großgeräte der Truppe konnte auf 76 Prozent gesteigert werden.
Die Streitkräfte haben damit den von der Verteidigungsministerin vorgegebenen Richtwert erneut übertroffen. Annegret Kramp-Karrenbauer hatte im Rahmen der „Initiative Einsatzbereitschaft“ festgelegt, dass die durchschnittliche materielle Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr bei mindestens 70 Prozent liegen müsse. Laut dem vorherigen Bericht mit Stichtag Oktober 2020 waren zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich 74 Prozent der wichtigsten Waffensysteme der Bundeswehr einsatzfähig gewesen.
Die Bundeswehr ist bereit, ihre Aufgaben jederzeit zu erfüllen.Generalinspekteur Eberhard Zorn im Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr I/2021
Das Ministerium legt alle sechs Monate einen Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr vor, um Parlament und Öffentlichkeit zu informieren. Der aktuelle Bericht umfasst den Zeitraum zwischen November 2020 und April 2021. Wie die vergangenen Berichten auch ist er in einen öffentlichen und einen geheimen Teil gegliedert, um besonders sensible Informationen zu schützen.
Betrachtet wurden 71 Hauptwaffensysteme. Neu aufgenommen wurden der Airbus A350, der Brückenlegepanzer Leguan und der leichte Unterstützungshubschrauber H145 LUH SAR. Bei 44 Hauptwaffensystemen wurde die Zielmarke von 70 Prozent übertroffen. Bei den Kampffahrzeugen lag der Durchschnittswert bei 71 Prozent Einsatzbereitschaft, bei den Unterstützungsfahrzeugen bei 80 Prozent.
Zeitgleich mit dem Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft wurde der 13. Bericht des Verteidigungsministeriums zu Rüstungsangelegenheiten – kurz Rüstungsbericht – vorgelegt. Er beschäftigt sich mit den Rüstungsinvestitionen der Streitkräfte und wird ebenfalls alle sechs Monate aktualisiert.
Auch in Pandemiezeiten bewährt sich das Rüstungsmanagement. Die Ausrüstung der Streitkräfte wird weiter modernisiert und entscheidende Rüstungsprojekte werden vorangetrieben.Aus dem Vorwort des 13. Berichts des Verteidigungsministeriums zu Rüstungsangelegenheiten
Demnach wurden letztes Jahr rund 16,8 Milliarden Euro in Rüstungsgüter investiert. Knapp die Hälfte – rund acht Milliarden Euro – flossen in die Beschaffung von Rüstungsgütern. 4,5 Milliarden Euro wurden in den Erhalt des Materials investiert, 1,5 Milliarden Euro flossen in Forschung und Entwicklung neuer Technologie. Die übrigen 2,8 Milliarden Euro wurden für Betreiberlösungen – also für Dienstleistungen von Unternehmen wie beispielsweise der BwFuhrparkservice – ausgegeben.
Über die gesamte Legislaturperiode von 2017 bis 2021 summieren sich die Rüstungsinvestitionen auf 46,7 Milliarden Euro. Weitere Investitionen sind geplant: So bewilligte der Bundestag im Jahr 2020 insgesamt 35 der sogenannten „25-Millionen-Euro-Vorlagen“ mit einem Gesamtvolumen von 27,3 Milliarden Euro.
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