Sechs Mal Gold, sechs Mal Silber, acht Mal Bronze – 20 der insgesamt 33 olympischen Medaillen für Deutschland haben Sportsoldatinnen und Sportsoldaten der Bundeswehr gewonnen. In den paralympischen Disziplinen holte das Team Bundeswehr eine Gold-, fünf Silber- und sieben Bronzemedaillen. Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete die Sommerspiele in Paris als riesigen Erfolg.
Im Verteidigungsministerium, dem Berliner Bendlerblock, ehrte Verteidigungsminister Boris Pistorius am 30. Oktober 2024 die 171 Sportlerinnen und Sportler der Bundeswehr für ihre Teilnahme an den olympischen und paralympischen Sommerspielen 2024. Was viele nicht wissen: Über ein Drittel der deutschen Mannschaft in Paris waren Sportsoldatinnen und Sportsoldaten. Die Bundeswehr hat 38 Prozent der Athletinnen und Athleten des deutschen Olympia- und neun Prozent des deutschen Paralympia-Teams gestellt.
Mit fast zwei Dritteln der olympischen und 13 von 49 paralympischen Medaillen haben sie maßgeblich zum Erfolg des deutschen Teams in Paris beigetragen. „Ich denke, wir alle können ohne Übertreibung sagen: Paris hat die Welt begeistert. Sie haben die Welt begeistert!“, betonte Pistorius in seiner Laudatio. Neben ihrer Karriere im Spitzensport sind Sportsoldatinnen und Sportsoldaten auch militärisch ausgebildet.
Sie können stolz auf sich und Ihre Leistungen sein! Seien Sie versichert: Wir sind es! Ich bin es!Verteidigungsminister Boris Pistorius
Spitzenleistungen, so Pistorius, erbringe man nicht über Nacht, sondern durch Ehrgeiz, Disziplin und Leistungswillen. All das brächten die Sportsoldatinnen und Sportsoldaten der Bundeswehr täglich zum Training und auch zu den Wettkampfterminen mit. „Ihre Leistungsbereitschaft macht Sie zu vorbildhaften Soldatinnen und Soldaten und zu wahren Vorbildern in unserer Gesellschaft. Gemeinsam tragen Sie dazu bei, mehr Sichtbarkeit zu schaffen für den wichtigen Dienst in Uniform – gerade in diesen Zeiten“, unterstrich der Minister.
„Nach meinem Rennen ging es drunter und drüber mit meinen Gefühlen und Gedanken. Ich konnte das anfangs gar nicht so richtig ordnen“, erinnert sich Unteroffizier Lukas Märtens. Der Sportsoldat holte in Paris die erste Medaille für Deutschland: Gold im Schwimmen über 400 Meter Freistil. Das sei in der Form ohne die Bundeswehr nicht möglich gewesen, so Märtens.
Im Anschluss an die Ehrung zeichnete Pistorius zudem den Sportsoldaten, die Sportsoldatin und den Para-Sportler des Jahres 2024 aus: Unteroffizier Lukas Märtens, Frau Hauptgefreiter Yemisi Ogunleye und Niko Kappel. „Neben all den Entscheidungen, die ich tagtäglich zu treffen habe – und Sie können mir glauben, das sind ein paar –, bin ich froh, dass ich diese schwierige Entscheidung nicht selber treffen musste“, so der Minister.
Die Wahl trafen die Sportlerinnen und Sportler selbst. Die Auszeichnung bemisst sich nicht allein an der individuellen sportlichen Leistung. Sie ist beispielsweise auch Ausdruck besonderer Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft oder der Gabe, nicht nur sich selbst, sondern auch das eigene Umfeld zu motivieren. „Ich bin generell jemand, ich lasse meinen Gefühlen freien Lauf und ich glaube, das hat viele Menschen einfach mitgenommen“, erzählt Yemisi Ogunleye. 20 Meter flog ihre Kugel – und brachte ihr olympisches Gold ein.
Die Bundeswehr ist der größte staatliche Förderer des deutschen Spitzensports. Mit einem Personalansatz von zurzeit 938 militärischen Dienstposten, 30 paralympischen Individualförderungen und insgesamt 15 Sportfördergruppen unterstützt die Bundeswehr vor allem eine gesamtstaatliche Aufgabe. Denn Sport hat einen hohen gesellschaftspolitischen Wert – Erfolge deutscher Athletinnen und Athleten bei internationalen Wettbewerben prägen das Bild Deutschlands in der Welt. Sportsoldatinnen und -soldaten repräsentieren die Bundesrepublik als Leistungssportlerinnen und -sportler in Uniform.
Durch Individualvereinbarungen fördert die Bundeswehr auch paralympische Spitzensportlerinnen und -sportler mit Handicap, die nicht unmittelbare Bundeswehrangehörige sind. Einer von ihnen ist Niko Kappel, der bei den Sommerspielen in Paris Silber im Kugelstoßen holte. „Die Para-Sportförderung der Bundeswehr gibt mir die Chance, meinen Sport auf Profi-Ebene auszuüben, Medaillen zu gewinnen und auf der anderen Seite Deutschland zu dienen und ein bisschen was zurückzugeben“, so Kappel. Mit ihrem Beitrag zur Förderung des paralympischen Spitzensports in Deutschland unterstreicht die Bundeswehr ihr gesamtgesellschaftliches Engagement.
Inhalte teilen via