Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine feierliche Serenade für drei verdiente Generale abgehalten. Generalleutnant a. D. Erhard Bühler, Generalleutnant Ludwig Leinhos und General Markus Kneip haben die Bundeswehr über Jahrzehnte geprägt. Am 24. September wurden sie in Bonn geehrt und in den Ruhestand verabschiedet.
Die Serenade war ein ungewöhnlicher Rahmen für die Verabschiedung der drei Offiziere. Traditionell wären die Generale mit einem Großen Zapfenstreich geehrt worden. Dies war aufgrund der Corona-Regeln nicht möglich. Und auch bei der Serenade mussten Sicherheitsabstände eingehalten und die Kontakte auf das Nötigste beschränkt werden. Immerhin konnten die Familien und die Gäste der Geehrten die Zeremonie miterleben.
„Sie haben in den letzten Dekaden dafür Sorge getragen, dass Deutschland, Europa und die Welt ein sicherer Platz für uns alle war“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Sie haben die Allianz gestärkt und als Botschafter für Deutschland, für Frieden und Freiheit, für unsere unverrückbaren Werte gekämpft.“
Heute sei die Bundeswehr eine Armee im Einsatz, die der Landes- und Bündnisverteidigung den gleichen Stellenwert einräume wie der Krisenprävention und der Konfliktbewältigung, so Kramp-Karrenbauer weiter. Die drei Generale seien Träger dieser Veränderungen gewesen, fuhr die Ministerin fort. Sie hätten ihre Mission nicht nur als Auftrag zur Durchführung, sondern als Auftrag zur Gestaltung begriffen.
„Ihren hohen Anspruch an das Soldatsein haben Sie stets vorgelebt und waren ein Vorbild“, sagte die Ministerin zu General Markus Kneip. Er wurde als Kommandeur des Regionalkommandos Nord in Afghanistan bei einem Terroranschlag verwundet, kehrte aber direkt nach seiner Genesung auf seinen Posten zurück. „Dafür genießen Sie nicht nur in der Truppe hohes Ansehen“, so Kramp-Karrenbauer. „Die Verbündeten im Einsatz und die afghanischen Partner zollen Ihnen großen Respekt, und ich tue es auch.“
Generalleutnant Ludwig Leinhos war erster Inspekteur des Organisationsbereiches Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum). „Deutschlands Sicherheit – das wird immer deutlicher – wird nicht mehr nur zu Lande, zur See und in der Luft, sondern auch im Cyber- und Informationsraum verteidigt„, so die Ministerin. Leinhos stehe für die steigende Bedeutung der Informationstechnik und die Modernisierung der Bundeswehr. Auch in der NATONorth Atlantic Treaty Organization sei er eine hoch anerkannte Führungspersönlichkeit. „Sie haben dem Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum nationale und internationale Anerkennung verschafft“, sagte Kramp-Karrenbauer. Leinhos sei Wegbereiter für eine der bedeutendsten Weichenstellungen der Bundeswehr im letzten Jahrzehnt gewesen.
Als konzeptionellen Vordenker ehrte die Ministerin den Generalleutnant a. D. Erhard Bühler. Er sei an zentraler Stelle am Wandel der Bundeswehr zu einer Armee im Einsatz beteiligt gewesen und habe dabei sowohl diplomatisches Geschick als auch Handlungsstärke bewiesen. Als Kommandeur der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Truppen im Kosovo wurde Bühler 2011 mit Unruhen konfrontiert. Doch anstelle Gewalt einzusetzen, entschied er sich für Verhandlungen. Damit sei die Grundlage für eine langfristige politische Stabilisierung des Kosovo gelegt worden, so die Ministerin: „Die Früchte Ihres Handelns spüren die Menschen in der Region noch heute.“
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