Die Folgen des Einsatzes in Afghanistan für das Selbst- und Traditionsverständnis sowie die Erinnerungskultur der Bundeswehr werden am 31. August in der Veranstaltungsreihe ,,Gespräche am Ehrenmal'' diskutiert.
Am 29. Juni 2021 verließ das letzte deutsche Einsatzkontingent der Bundeswehr Afghanistan und beendete damit deren fast 20-jährige Einsatzgeschichte in dem Land. Insgesamt hatten rund 93.000 Männer und Frauen am Hindukusch in den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Missionen gedient – zunächst bei ISAFInternational Security Assistance Force und ab 2015 bei der Trainingsmission Resolute Support.
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Der Einsatz in Afghanistan hat die Bundeswehr geprägt. Unter teilweise äußerst schwierigen Bedingungen haben die Soldatinnen und Soldaten nicht nur einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den internationalen Terrorismus geleistet. Sie haben darüber hinaus beim Aufbau ziviler Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort unterstützt. Und um die Sicherheitslage im Land zu stärken, haben die deutschen Soldatinnen und Soldaten ihre afghanischen Kameradinnen und Kameraden ausgebildet und beraten.
Das Einsatzende ist eine Zäsur. Denn die 20 Jahre, in denen wir in Masar-i Scharif, in Kabul, in Kundus, am OP-North in Baghlan, in Maimaneh oder in Faisabad im Einsatz waren, haben uns als Bundeswehr geprägt.Generalinspekteur Eberhard Zorn im Tagesbefehl,
Insgesamt rund 93.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten dienten in Afghanistan. Es war der bislang intensivste Einsatz der Bundeswehr: Sie hatte viele Verwundete und auch 59 Tote zu beklagen. Bei den Gesprächen am Ehrenmal nahe des Berliner Bendlerblocks wird es nun darum gehen, wie der Einsatz auf das Selbstverständnis sowie die Erinnerungskultur der Bundeswehr wirkt.
Die Diskussion wird unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven mit Impulsvorträgen eingeleitet. Die persönlichen Erfahrungen auf der taktischen Ebene wird Hauptfeldwebel Markus Götz einbringen. Er ist Autor des Buches „Hier ist Krieg“ – Afghanistan-Tagebuch 2010. Generalleutnant a. D. Rainer Glatz wird den Einsatz von der militärstrategischen und operativen Ebene her beleuchten. Glatz ist Sprecher des Beirates Innere Führung und war während des Afghanistan-Einsatzes der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Die historisch-gesellschaftliche Einordnung übernimmt der Historiker Dr. Christian Hartmann, Leiter des Forschungsbereiches Einsatz im ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.
Gemeinsam mit weiteren Gästen wie Generalmajor André Bodemann, dem Kommandeur des Zentrums Innere Führung, Militärdekan Michael Rohde und der Psychologin Susanne Bruns werden die Betrachtungen und Sichtweisen der Vortragenden anschließend kommentiert und diskutiert.
Wie immer in dieser Veranstaltungsreihe wird wegen des begrenzten Platzangebotes die gesamte Podiumsdiskussion als Audio mit ergänzenden Hintergrundinformationen zum Nachlesen und -hören auf bmvg.de im Nachgang veröffentlicht.
Bis zum 26. August 2022 können Interessierte ihre Fragen an die Expertinnen und Experten der Diskussionsrunde über die folgende E-Mail-Adresse einbringen: BMVgGespraecheamEhrenmal@bmvg.bund.de.
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