Die NATONorth Atlantic Treaty Organization ist das erfolgreichste Verteidigungsbündnis der Welt: Sie sichert seit 75 Jahren Sicherheit und Freiheit im euroatlantischen Raum. Im Laufe der Zeit passte sie sich neuen Herausforderungen an. Die Bundesrepublik spielt in dem Bündnis eine zentrale Rolle.
Seit ihrer Gründung vor 75 Jahren ist die NATONorth Atlantic Treaty Organization Garant für Sicherheit, Frieden und Freiheit in Europa sowie Nordamerika. Das Verteidigungsbündnis erwies sich als wandlungsfähig und passte sich konsequent neuen Herausforderungen und Bedrohungen an – mit Folgen auch für Deutschland: Die Bundesrepublik profitierte im Kalten Krieg mehr als 40 Jahre lang von einer glaubwürdigen Abschreckung und das wiedervereinigte Deutschland war nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fast drei Jahrzehnte einer der größten Truppensteller in NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsätzen außerhalb des Bündnisgebiets. Heute ist Deutschland – nach den USA und der Türkei drittgrößter NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaat – bei der Abschreckung Russlands verlässlicher Verbündeter der Staaten an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.
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Gegründet wurde die NATONorth Atlantic Treaty Organization am 4. April 1949. Als 15. Mitgliedstaat trat die Bundesrepublik Deutschland am 6. Mai 1955 der NATONorth Atlantic Treaty Organization bei. Obwohl das Ende des Zweiten Weltkriegs und die nationalsozialistischen Verbrechen erst wenige Jahre zurücklagen, war die Bundesrepublik dank ihrer Politik der Westbindung von Beginn an ein anerkannter NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeter. Bereits 1961 übernahm mit Adolf Heusinger, dem ersten Generalinspekteur der 1955 neu gegründeten Bundeswehr, ein deutscher General den Vorsitz des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Militärausschusses, des höchsten militärischen Gremiums der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Wie kein anderes Land war die Bundesrepublik Deutschland in der Blockkonfrontation auf den Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization angewiesen. An der innerdeutschen Grenze standen sich Truppen von NATONorth Atlantic Treaty Organization und Warschauer Pakt gegenüber, ein heißer Krieg wäre auf deutschem Boden ausgetragen worden. Das wurde auch dadurch verhindert, dass die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten Stärke demonstrierten und zur Abschreckung der Sowjetunion hunderttausende Soldaten in der Bundesrepublik stationierten. Den Großverbänden der Bundeswehr und den verbündeten Streitkräften waren entlang der Grenze feste Verteidigungszonen zugewiesen worden. Bei umfassenden NATONorth Atlantic Treaty Organization-Manövern, für die auch Truppen über den Atlantik in die Bundesrepublik verlegt wurden, konnte die Bündnisverteidigung regelmäßig geübt werden.
Nach Jahren der Entspannung spitzte sich der Kalte Krieg in den 1970er-Jahren wieder zu, als die Sowjetunion moderne, mit Atomsprengköpfen bestückbare Mittelstreckenraketen stationierte. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization sah dies als Bedrohung und reagierte 1979 mit dem sogenannten Doppelbeschluss: Einerseits kündigte das Bündnis an, im Gegenzug US-amerikanische Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper in Westeuropa zu stationieren, andererseits bot es Moskau Verhandlungen über den Abbau sowjetischer Mittelstreckenraketen an.
Nach dem Ende des Kalten Krieges 1989/90 und dem Wegfall der sowjetischen Bedrohung richtete sich das Bündnis unter ihrem Generalsekretär Manfred Wörner, ab 1988 der erste Deutsche an der Spitze der NATONorth Atlantic Treaty Organization, neu aus. Es schloss Partnerschaften mit osteuropäischen Staaten und suchte den Dialog mit Russland. Im Jahr 1997 verpflichteten sich die NATONorth Atlantic Treaty Organization und Russland in der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Russland-Grundakte, die Souveränität und freie Bündniswahl aller Staaten zu achten. Die ersten Staaten des früheren Warschauer Paktes traten 1999 der NATONorth Atlantic Treaty Organization bei, weitere folgten 2004, 2009, 2017 und 2020 – ein starkes Zeichen für die Attraktivität der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
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Der Fokus der NATONorth Atlantic Treaty Organization lag ab Mitte der 1990er-Jahre verstärkt darauf, Krisen außerhalb des Bündnisgebiets zu bewältigen und Staaten an der europäischen Peripherie und darüber hinaus zu stabilisieren. Der erste große NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsatz fand ab 1995 nach dem Zerfall des früheren Jugoslawiens in Bosnien und Herzegowina statt. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-geführte Truppe IFOR (später SFOR) half dabei, ein sicheres Umfeld zu schaffen und den Wiederaufbau des Landes zu erleichtern.
Im Jahr 1999 intervenierte die NATONorth Atlantic Treaty Organization erneut auf dem Balkan, um die jugoslawische Armee mit Luftschlägen zum Rückzug aus dem Kosovo zu zwingen – der erste Kampfeinsatz der Luftwaffe der Bundeswehr. Für die im Anschluss entsandte NATONorth Atlantic Treaty Organization-geführte Stabilisierungstruppe KFORKosovo Force, die in der Region bis heute für Stabilität sorgt, leistete die Bundeswehr einen substanziellen Beitrag, indem sie tausende Soldatinnen und Soldaten entsandte und Führungsverantwortung übernahm.
Ein einziges Mal in 75 Jahren rief die NATONorth Atlantic Treaty Organization bisher den Bündnisfall aus: nach den Terrorangriffen auf die USA vom 11. September 2001. Deutschland beteiligte sich daraufhin an US-geführten Anti-Terror-Missionen (Operation Enduring Freedom und Operation Active Endeavour). Außerdem leistete sie ab 2002 einen wesentlichen Beitrag zur Afghanistan-Schutztruppe ISAFInternational Security Assistance Force, die nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan 2001 und einem UNUnited Nations-Mandat entsandt und ab 2003 von der NATONorth Atlantic Treaty Organization geführt wurde.
Für die Bundeswehr, die Verantwortung für die Sicherheit im Norden des Landes trug, weitete sich der ISAFInternational Security Assistance Force-Einsatz zum größten Einsatz ihrer Geschichte aus. Erstmals seit ihrer Gründung 1955 geriet die Bundeswehr in schwere Gefechte. Bis zum Ende des Afghanistan-Einsatzes im Jahr 2021, der von 2015 bis 2021 als Ausbildungs- und Beratungsmission der NATONorth Atlantic Treaty Organization (Resolute Support) ausgestaltet war, verloren 59 Bundeswehrangehörige ihr Leben.
Mit den russischen Aggressionen – zuerst der völkerrechtswidrigen Annexion der Halbinsel Krim 2014 und dann dem Angriffskrieg gegen die Ukraine ab 2022 – änderten sich für die NATONorth Atlantic Treaty Organization die Prioritäten. Nach Jahren des Internationalen Krisenmanagements konzentriert sich das Bündnis wieder auf seine Kernaufgabe: die kollektive Verteidigung seiner Mitgliedstaaten. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization stellt sich dieser Herausforderung geschlossen – und ist darüber hinaus gestärkt durch die Beitritte Finnlands (2023) und Schwedens (2024).
Um Russland glaubwürdig abschrecken und ihre osteuropäischen Mitglieder bestmöglich schützen zu können, reagierten die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten entschlossen unter anderem mit:
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Bei der Stärkung der Ostflanke übernimmt Deutschland große Verantwortung. Die Bundeswehr führt seit 2017 die multinationale Battlegroup in Litauen und wird mittelfristig eine gesamte Brigade dauerhaft in dem baltischen Land stationieren – das ist Bündnissolidarität, wie sie die Bundesrepublik selbst über Jahrzehnte hinweg im Kalten Krieg erfahren hat.
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