Die Erwartungen an die Absolventen der Führungsakademie der Bundeswehr sind hoch. „Sie werden diejenigen sein, die die Bundeswehr in Zukunft mitgestalten“, sagt Ursula von der Leyen bei ihrem mittlerweile vierten Besuch in Hamburg Ende Mai. Dann hält die Verteidigungsministerin einen Vortrag über die Herausforderungen, die in den kommenden Jahrzehnten auf die angehenden Führungskräfte warten.
25 Jahre sei der Wehretat gekürzt worden, so die Ministerin, lange sei nur der Mangel verwaltet worden. Mit den Trendwenden Personal und Material habe sich zwar inzwischen eine Menge getan – allerdings brauche es Geduld, bis zählbare Ergebnisse vorlägen. „Das Wichtigste dabei ist Transparenz. Ohne Transparenz können sie die großen Veränderungen nicht auf den Weg bringen“, empfiehlt die Politikerin den Offizieren.
Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts sei das internationale sicherheitspolitische Umfeld komplexer und weniger berechenbar geworden, sagt die Ministerin. „Wie mein Kollege Frank-Walter Steinmeier 2014 sagte: Die Welt ist aus den Fugen geraten. Das beschäftigt uns jetzt – und das wird auch sie beschäftigen.“ Wichtig sei nun, die Vereinten Nationen als Herz der globalen sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zu stärken. „Die Vereinten Nationen symbolisieren das Regelwerk, das uns international zusammenhält.“
Für die Bundeswehr sei die Digitalisierung die wohl wichtigste Herausforderung der kommenden Jahre, so die Ministerin: „Die Digitalisierung ist das Kernstück der Modernisierung der Bundeswehr. Wir brauchen alle Daten, Zahlen, Fakten auch digital zugänglich.“
Daneben sei auch die Rekrutierung neuen Personals von großer Bedeutung – und das in Zeiten des demografischen Wandels und gleichzeitig brummendem Arbeitsmarkt. Deutschland sei trotz dieser Herausforderungen inzwischen der zweitgrößte Truppensteller der NATONorth Atlantic Treaty Organization, betonte die Ministerin. „Wir leisten unheimlich viel.“ Trotzdem müsse Deutschland noch besser werden. Anschließend stellt sich von der Leyen den Fragen der jungen Offiziere.
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