Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in Warschau seinen polnischen Amtskollegen Władysław Kosiniak-Kamysz besucht. Beide tauschten sich insbesondere über die Stärkung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke und die Ukraine-Unterstützung aus. Das Treffen stand ganz im Zeichen deutsch-polnischer Zusammenarbeit.
Deutschland und Polen pflegen seit vielen Jahren enge Militärkooperationen. Zusammen mit Dänemark gehören sie zu den Gründerstaaten des Hauptquartiers des Multinationalen Korps Nordost in Szczecin, das bereits seit 1999 existiert. In diesem Jahr feiert das Korps sein 25-jähriges Bestehen. Zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke nimmt es eine Schlüsselrolle ein, wenn Verbände in das östliche Bündnisgebiet verlegt werden.
Pistorius betonte bei seinem Besuch die Wichtigkeit, den Austausch und die Kooperation mit Polen weiter zu vertiefen. Dazu gehöre in besonderer Weise auch das Weimarer Dreieck. Er freue sich sehr, dieses gemeinsam mit Frankreich wiederzubeleben. Die drei Länder eine das Ziel, die Ukraine auch weiter zu unterstützen.
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Deutschland und Polen engagieren sich auch bei der Stärkung der militärischen Mobilität in Europa. Gemeinsam mit den Niederlanden wurde Ende Januar die Schaffung eines grenzüberschreitenden Musterkorridors für den militärischen Verkehr von Westen nach Osten vereinbart. Im Fokus steht dabei die Organisation und der Transport von Truppen, Material und Nachschub von den Tiefseehäfen an der Nordsee an die besonders exponierte NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke im Bündnisfall.
Im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Deutschland aufgrund der geografisch besonders exponierten Lage des Verbündeten Polen Unterstützung bei der Luftverteidigung angeboten – als Reaktion auf einen Raketeneinschlag mit Toten im Osten des Landes Ende 2022. Drei PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Feuereinheiten der Luftwaffe wurden im Januar 2023 in Ostpolen stationiert. Rund 300 deutsche Soldatinnen und Soldaten haben im Rahmen der enhanced Vigilance Activities (eVAenhanced Vigilance Activities) der NATO rund neun Monate zum Schutz der Bevölkerung und der kritischer Infrastruktur beigetragen.
Polen ist nicht nur Nachbar – das liegt auf der Hand –, Polen ist auch ein zentraler sicherheits- und verteidigungspolitischer Partner in Ostmitteleuropa. Das gilt für die Unterstützung der Ukraine in besonderer Weise, da haben wir gemeinsam schon einiges auf die Beine gestellt.Verteidigungsminister Boris Pistorius
Bei der Ukraine-Unterstützung arbeiten Deutschland und Polen eng zusammen. Beide Länder engagieren sich intensiv bei der Stärkung der Verteidigungs- und Durchhaltefähigkeit der ukrainischen Streitkräfte. Neben der Lieferung von militärischem Material beteiligen sich Deutschland und Polen an der Ausbildungsmission EUMAMEuropean Union Military Assistance Mission UA der Europäischen Union.
Zwei multinational aufgestellte Schwesterkommandos in Deutschland und Polen organisieren das Training. Das Multinational Special Training Command im brandenburgischen Strausberg koordiniert und führt alle in Deutschland stattfindenden Ausbildungen. Ausbildungen ukrainischer Streitkräfte außerhalb Deutschlands steuert das Combined Arms Training Command im polnischen Żagań.
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