Auf dem International Campus in Somalias Hauptstadt Mogadischu wurden am 28. März die Fahnen der Bundesrepublik Deutschland und des niederländischen Königreichs während eines Abschlusszeremoniells letztmalig eingeholt. Für die Soldaten bedeutet der Appell zugleich das Ende des militärischen Engagements der beiden Länder an der Europäischen Union Trainingsmission Somalia (EUTM SOMEuropean Union Training Mission Somalia). An der Zeremonie nahmen die Militärattachés Deutschlands und der Niederlande sowie Vertreter der Europäischen Union und der somalischen Armee teil.
Das Engagement Deutschlands in Somalia wird sich künftig darauf fokussieren, mit Nachdruck zivile Strukturen zur Absicherung des täglichen Lebens der Bevölkerung Somalias aufzubauen. Die zivilen Hilfeleistungen der internationalen Gemeinschaft werden damit in einem weiteren Aufgabenfeld ausgeweitet.
Der italienische Brigadegeneral Pietro Addis, in seiner Funktion als Mission Force Commander EUTM SOMEuropean Union Training Mission Somalia, führte die feierliche Zeremonie durch. Die Anzahl der truppenstellenden Nationen für EUTM SOMEuropean Union Training Mission Somalia vermindert sich nun von zwölf auf zehn Länder.
Zielsetzung des Einsatzes EUTM SOMEuropean Union Training Mission Somalia ist es, zur Bewältigung der Folgen des langjährigen Bürgerkriegs in Somalia einen Beitrag zu leisten. In diesem Kontext wurde im Februar 2010 die EUTMEuropean Union Training Mission Somalia aufgestellt, um die Streitkräfte des Landes zu unterstützen, die damalige Übergangsregierung zu stärken und zur Stabilisierung des Landes beizutragen.
Die Ausbildung der somalischen Streitkräfte fand zunächst in Bihanga im benachbarten Uganda statt. Das begründete sich in der fragilen Sicherheitslage in Somalia. Die Bundeswehr beteiligte sich auf Beschluss der Bundesregierung seit März 2010 an dem Einsatz EUTMEuropean Union Training Mission Somalia. Mit dem Ende der Ausbildung in Uganda endete im Dezember 2013 zunächst das deutsche Engagement.
Am 19. März 2014 beschloss die Bundesregierung die Wiederaufnahme der Beteiligung in Mogadischu und ergänzte so die damalige Teilnahme an der Mission EUCAP NestorRegional Maritime Capacity Building for the Horn of Africa and the Western Indian Ocean und die seit 2008 existierende Beteiligung an der Operation ATALANTA.
Die deutsche Mandatsobergrenze lag bei 20 Soldaten. Allerdings wurden nicht mehr als zwölf Soldaten zeitgleich eingesetzt. Der Schwerpunkt des deutschen Engagements lag in der Ausbildung und Überwachung sowie in Unterstützungsaufgaben. Der multinationale Ansatz der Mission umfasste bis 31. März zwölf Nationen mit insgesamt circa 180 Mann. Diese haben in den zurückliegenden Jahren über 5.600 somalische Soldaten ausgebildet.
Mit der Rückverlegung des Personals und des Materials der Mission endet ein Stück Bundeswehrgeschichte in dem ostafrikanischen Land. Nach UNOSOMUnited Nations Operation in Somalia II 1993/94 waren mit EUTM SOMEuropean Union Training Mission Somalia zum zweiten Mal deutsche Soldaten über einen längeren Zeitraum hinweg in Somalia im Einsatz.
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