„In Munster schlägt das Herz der Panzertruppe und hier legen wir den Grundstein für ein neues Panzerbataillon“, so Ursula von der Leyen bei ihrem Truppenbesuch im Ausbildungszentrum Munster am 6. Dezember 2018. Grund für die Aufstockung sei die geänderte Sicherheitslage in Europa. Landes- und Bündnisverteidigung stünden vermehrt im Fokus.
„Unsere gepanzerten Truppen sind das Rückgrat des deutschen Heeres. Sie tragen die Hauptlast und die Hauptverantwortung beim Thema Landes- und Bündnisverteidigung. Deshalb investieren wir kräftig in sie“, so die Ministerin. Bereits 2019 wird mit der Aufstellung des neuen Panzerbataillons 363 begonnen. „Damit wächst seit mehreren Jahrzehnten die Bundeswehr zum ersten Mal wieder“, so von der Leyen. Das Heer wird dann über sechs aktive Panzerbataillone verfügen. Mehr als 100 zusätzliche Leopard 2 A7 würden derzeit von der Industrie auf modernen Stand gebracht. Viele davon gehen nach Hardheim.
Die Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim im Landkreis Neckar-Odenwald wird die Heimat des neuen Panzerbataillons. „Hardheim kann sich freuen! Nicht nur 500 Dienstposten werden dort entstehen, sondern auch 20 Millionen Euro werden wir an diesem Standort unter anderem in moderne Unterkünfte investieren“, so die Ministerin. Der Standort Hardheim bietet hervorragende Voraussetzungen für die Ausbildungs- und Übungsvorhaben. Der ehemalige Standort zweier gepanzerter Verbände verfügt über eine Schießanlage, Fahrausbildungsgelände für Rad und Kette, Laserbahn und Panzerwaschanlage. Darüber hinaus ist eine Eisenbahnverladeanlage im 18 km entfernten Tauberbischofsheim vorhanden. Die Bundeswehr wird in Deutschland zukünftig an 264 Standorten stationiert sein.
Die Aufstellung des Panzerbataillons 363 beginnt im Oktober 2019 mit Bataillonsstab und 1. Kompanie. Die Aufstellung der 2. Kompanie erfolgt zum Oktober 2021. Die vollständige Aufstellung wird mit Hilfe der zwei aktiven Kompanien des Gebirgspanzerbataillons 8 vollzogen. Die 3. Kompanie aus Pfreimd (Bayern) und die 4. Kompanie aus Bad Frankenhausen (Thüringen) werden mit jeweils rund 70 Dienstposten nach Hardheim verlegen. Im Ziel umfasst das Panzerbataillon 363 dann einen Bataillonsstab und vier Kompanien.
Ein weiterer Meilenstein für das Heer ist die Aufstellung des Testverbandes für das Battle Management System. „Es geht darum, die vielen digitalen Inseln zu einem gemeinsamen militärischen Lagebild zusammenzuführen und ein schnelles vernetztes Handeln aller beteiligten Einheiten zu gewährleisten. Unsere Soldatinnen und Soldaten verdienen die modernste Ausrüstung“, so von der Leyen. Gemeinsam mit der Industrie beginnt das Heer von heute an einen einzigartigen Testverband zur Digitalisierung aufzubauen. Zugute kommt dies der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Speerspitze, der VJTFVery High Readiness Joint Task Force (Very High Readiness Joint Task Force) 2023. Durch das gemeinsame Informationssystem soll die durchgehende digitale Führungsfähigkeit der deutschen Brigade sichergestellt werden.
Auch in die Infrastruktur wird kräftig investiert. In Munster und Bergen werden mehr als 300 Millionen Euro in rund 219 Projekte fließen. Dabei geht es unter anderem um den Neubau von insgesamt sechzehn Unterkunftsgebäuden am Standort, einem Wirtschaftsgebäude mit Mannschaftsheim, einem Duo-Gebäude für Heimbetrieb und Unteroffizierheimgesellschaft sowie dem Sanitätsunterstützungszentrum Munster und dem Neubau der Wärmeerzeugungsanlagen sowie von zwei Instandhaltungshallen. Dazu kommt die Modernisierung der Schießanlage, zahlreicher Schießbahnen auf den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen, sowie die Sanierung der Abwasseranlagen und der Wärmeverteilnetze.
„Der Verteidigungsetat wird das fünfte Mal in Folge steigen. Von 2018 auf 2019 allein um mehr als vier Milliarden Euro“, erklärte von der Leyen. Mit der Steigerung um zwölf Prozent werden Forderungen der NATONorth Atlantic Treaty Organization an Deutschland erfüllt. Deutschland signalisiert damit deutlich, die Beschlüsse des NATONorth Atlantic Treaty Organization Gipfels von Wales auch strukturell umzusetzen.
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