Die Bundeswehr braucht eine hohe Expertise, um im Cyber- und Informationsraum professionell aufgestellt zu sein. Über die aktiven Bundeswehrangehörigen hinaus soll hierfür in Zukunft verstärkt auf zivile Experten zurückgegriffen werden. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, hat im März das Konzept der „Cyber-Reserve“ beschlossen, um den Wissensaustausch und gemeinsame Übungen zu erleichtern.
Die Bundeswehr nimmt Bedrohungen aus dem Cyber-Raum sehr ernst und stellt sich schlagkräftig gegen diese auf. Dabei kann sie auf einem exzellenten Fundament aufbauen. Bereits jetzt arbeiten über 20.000 Menschen mit speziellen Cyber- und ITInformationstechnik-Fähigkeiten in der Bundeswehr. Im neuen Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum werden die Kompetenzen gebündelt. Um noch mehr qualifizierte Menschen zu gewinnen, geht die Truppe mit dem „Konzept für die personelle Unterstützung der Cyber-Community der Bundeswehr“ („Cyber-Reserve“) neue Wege.
Reservisten sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Bundeswehr und unverzichtbar für die Sicherheitsvorsorge Deutschlands. Das Konzept der Cyber-Reserve geht über den bisherigen Reservedienst hinaus und öffnet ihn für einen größeren Personenkreis und neue Zielgruppen. Nur so kann die benötigte Expertise in einem sehr dynamischen Bereich erhalten und weiter verbessert werden. Ziel ist es, den Austausch zwischen Fachleuten der Bundeswehr und Experten aus Behörden, der Wirtschaft und Gesellschaft zu erleichtern und einen Wissenstransfer zu fördern.
Im Konzept werden unterschiedliche Zielgruppen für die Cyber-Reserve angesprochen. Zum einen sollen Spezialisten für ausgewählte Projektarbeiten, Beratungsleistungen und Vorträge gewonnen werden. Führungskräfte einschlägiger Unternehmen aber auch Professoren sollen ihre Kompetenzen unkompliziert und aktiv einbringen können. Daneben sollen Berufssoldaten und Zeitsoldaten aus dem ITInformationstechnik-Bereich nach ihrer Dienstzeit weiterhin ihre Expertise einbringen können. Das über viele Jahre angeeignete Fachwissen soll der Bundeswehr nicht verloren gehen.
Als dritte Gruppe kommen gediente oder ungediente Personen mit entsprechendem Hintergrund in Betracht. Über Fachforen, Veranstaltungen und andere Plattformen sollen sie identifiziert und aktiv geworben werden. Als Seiteneinsteiger sollen sie ihre Fachexpertise einbringen können. Das Angebot richtet sich auch an Freiwillige, die sich außerhalb der Strukturen der Bundeswehr – im Sinne eines ehrenamtlichen oder bürgerschaftlichen Engagements – betätigen wollen. In gemeinsamen Übungen könnten diese zum Beispiel Cyber-Angriffe simulieren. Auf der Zielgruppe der Seiteneinsteiger und Freiwilligen liegt zunächst der Schwerpunkt.
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