Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein Amtskollege Arvydas Anušauskas aus Litauen haben am 18. Dezember 2023 in Vilnius die sogenannte Roadmap als Grundlage für die Stationierung einer Brigade der Bundeswehr in Litauen unterzeichnet. Ungefähr 5.000 Bundeswehrangehörige sollen dort ab 2025 dauerhaft stationiert werden – in dieser Größenordnung ein Novum für die Bundeswehr.
Es geht um die Abschreckung Russlands und den Schutz des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebietes: Deutschland setzt mit der dauerhaften Stationierung einer Brigade der Bundeswehr in Litauen ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnispartnern. Die Aufstellung der Brigade in Litauen ist das Leuchtturmprojekt der sicherheitspolitischen Zeitenwende – ausgelöst durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Vorhaben ist ambitioniert: Nie zuvor hat die Bundeswehr so viele Soldatinnen und Soldaten und zivile Angehörige der Bundeswehr auf Dauer im Ausland stationiert.
Erst Ende Juni 2023 hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius die Stationierung der Brigade angekündigt. Nur sechs Monate später, am 18. Dezember 2023, unterzeichnete er mit seinem litauischen Amtskollegen Arvydas Anušauskas die Roadmap für die weitere Umsetzung des Vorhabens. Zuvor hatte sich Pistorius zu einem Gespräch mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda getroffen.
Mit dieser kriegstüchtigen Brigade übernehmen wir eine Führungsverantwortung im Bündnis hier an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.Boris Pistorius nach Zeichnung Roadmap 18.12.2023 Vilnius
Die Brigade Litauen wird aus ungefähr 4.800 Soldatinnen und Soldaten bestehen. Hinzu kommen etwa 200 zivile Mitarbeitende der Bundeswehr. Sie werden in Rūdninkai und in Rukla und damit in der Nähe der beiden Großstädte Vilnius und Kaunas stationiert.
Noch in diesem Jahr soll der Erlass zur Stationierung gezeichnet werden. Im zweiten Quartal 2024 wird ein Vorkommando für die Aufstellung der Brigade in Litauen die Arbeit aufnehmen, welches bis Ende 2024 zu einem Aufstellungsstab aufwachsen soll. In 2025 soll die Brigade Litauen offiziell mit einem Aufstellungsappell in Dienst gestellt werden. Anschließend sollen erste Ausbildungs- und Übungsaktivitäten starten.
Die militärische und zivile Infrastruktur für die Brigade Litauen wird von Litauen bereitgestellt: Teils wird neu gebaut, teils wird modernisiert. In Abhängigkeit von den Baufortschritten soll die Brigade dann nach und nach weiter aufwachsen.
Ihre volle Einsatzfähigkeit soll die Brigade Litauen bis Ende 2027 erreichen. Sie ist als schwere Kampfbrigade ausgelegt und soll künftig von der Division 2025 des Heeres geführt werden. Die Brigade umfasst drei Kampftruppenverbände: das Panzergrenadierbataillon 122 aus dem bayerischen Oberviechtach, das Panzerbataillon 203 aus Augustdorf in Nordrhein-Westfalen und ein multinationales Bataillon als Fortsetzung der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup.
Hinzu kommen Verbände und Einheiten der Kampf-, Führungs- und Einsatzunterstützung. Auch die Bundeswehrverwaltung bekommt eine eigene Auslandsdienststelle.
Wohnungen für mitziehende Familienangehörige sowie Einrichtungen für die Kinderbetreuung und die schulische Versorgung werden in Kaunas und Vilnius geplant. In Litauen zu dienen und zu leben, soll attraktiv sein – für die Soldatinnen und Soldaten sowie ihre Familien.
Inhalte teilen via