Für Investitionen der Bundeswehr gab der Haushaltsausschuss des Bundestag bis zu 254 Millionen Euro in seiner Sitzung am 13. Januar frei. Damit will die Truppe nun ein verlegefähiges, digitales Funknetz beschaffen. Es soll eine schnelle, gesicherte Kommunikation gewährleisten und schon bald an unterschiedlichen Einsatzorten genutzt werden können.
Die Bundeswehr wird mit dem System Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los (ZNVSystem Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los) einen großen Schritt in der Digitalisierung landbasierter Operationen gehen. Das neue System vereint die Möglichkeiten aus dem Bündelfunkstandard des Vorgängersystems Tetrapol Bw mit denen des Mobilfunkstandards LTE. Das neue System verlegefähiger Netze ist zum Kommunikationsnetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOSBehörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) interoperabel. Denn im Krisen- und Katastrophenfall im Inland ist die behördenübergreifende Kommunikation Voraussetzung für ein erfolgreiches Zusammenwirken. Der Schwerpunkt der Fähigkeitsforderungen an ZNVSystem Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los liegt jedoch, wie auch im Fähigkeitsprofil der Bundeswehr hinterlegt, auf der Erfüllung der Anforderungen für die Einsätze der Bundeswehr sowie für die Landes- und Bündnisverteidigung und der Interoperabilität zu NATONorth Atlantic Treaty Organization/EUEuropäische Union.
An das System wird eine Vielzahl von Anforderungen gestellt. Entscheidend sind flexible Einsatzmöglichkeiten, Netzabdeckung und hohe Nutzeranzahl. Deshalb wird ZNVSystem Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los in zwei Systemvarianten beschafft. Die Systemvariante ZNVSystem Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los C, von der bis zu 40 Systeme beschafft werden sollen, integriert die Systemkomponenten in einem Container. Diese Systemvariante ermöglicht eine Nutzeranzahl von 500 bis 1.000 Teilnehmern und bietet eine Netzabdeckung mit hoher Reichweite. Bei der Systemvariante ZNVSystem Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los B stehen die schnelle Verlegefähigkeit und die schnellere Betriebsbereitschaft und damit die Mobilität des Systems im Vordergrund. Die Komponenten der bis zu 80 Systeme sind in Betriebs-, Transport- und Lagerbehältern integriert, die leichter zu verladen und transportieren sind als ein Container. Dafür ist die Nutzerzahl mit bis zu 100 Teilnehmern geringer. Die insgesamt 120 Systeme werden noch durch die Ausbildungs- und Referenzanlage für beide Varianten sowie die Ausstattung des Gefechtsübungszentrums des Heeres ergänzt.
ZNVSystem Zellulare Netze Verlegefähig, 1. Los soll bis 2024 das von der Bundeswehr aktuell genutzte Tetrapol-Bw-System ablösen. Mit der Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages kann nun ein Rahmenvertrag über rund 254 Millionen Euro geschlossen werden. In einem ersten Schritt werden damit unmittelbar Systeme und Leistungen für rund 151 Millionen Euro fest beauftragt. Daneben werden für zunächst 32 Millionen Euro verschiedene Komponenten wie Endgeräte – beispielsweise Handfunk- und Fahrzeugfunkgeräte – sowie deren Zubehör durch die Bundeswehr beigestellt. Das bedeutet, die Bundeswehr beschafft diese Komponenten und der Auftragnehmer integriert diese in das System. Im zweiten Schritt werden dann die restlichen Systeme und Leistungen für bis zu 103 Millionen Euro aus dem Rahmenvertrag abgerufen sowie weitere Beistellungen für rund 32 Millionen Euro beschafft.
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