Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat dem Kauf von zehn Panzerhaubitzen 2000 zugestimmt. Das ist der erste Schritt zum Ersatz der an die Ukraine abgegebenen Exemplare.
Der Auftragswert für die neuen Panzerhaubitzen 2000 liegt bei 184 Millionen Euro, weshalb das Parlament der Investition zustimmen muss. Alle Beschaffungsverträge, die ein Auftragsvolumen von mehr als 25 Millionen Euro haben, müssen dem Haushaltsausschuss zur Genehmigung vorgelegt werden.
Die Finanzierung der neuen Panzerhaubitzen erfolgt über den Einzelplan 60 des Bundeshaushaltes. Dort sind die Mittel für die Ertüchtigungsinitiative verortet. Die Ertüchtigungsinitiative ist ein sicherheitspolitisches Instrument der Bundesregierung, um ausgewählte Partnerstaaten mit militärischem Material, Ausrüstung und Ausbildung zu unterstützen. Weil die Bundeswehr aus ihren Beständen Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine abgegeben hat, werden die neuen Geschütze nun im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative finanziert.
2025 und 2026 sollen die neuen Haubitzen in die Truppe geliefert werden. Die Panzerhaubitze 2000 ist das Standardartilleriegeschütz der Bundeswehr mittlerer Reichweite. Das 155-Millimeter-Rohrwaffensystem kann Schussreichweiten von über 40 Kilometer erzielen, abhängig von der genutzten Munition. Wegen ihrer großen Kampfentfernung und hohen Präzision wird die Panzerhaubitze 2000 von zahlreichen europäischen Streitkräften genutzt.
Der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ soll ein integriertes Marine-Einsatzrettungszentrums (i-MERZ) erhalten. Der Vertragswert dafür beträgt rund 42 Millionen Euro.
Mit dieser Beschaffung wird das bestehende containerbasierte Marine-Einsatzrettungszentrum des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“ regeneriert. Aufgrund der bisherigen Einsatzerfahrungen hat sich die Containerbauweise nicht bewährt, sodass das neue i-MERZ fest in die Schiffsstruktur integriert wird. Damit erhält die „Berlin“ ein baugleiches i-MERZ wie die „Frankfurt am Main“.
Bei dem i-MERZ handelt es sich um eine medizinische Notfalleinrichtung zur unfallchirurgischen und intensivmedizinischen Erstversorgung von erkrankten, verletzten oder verwundeten Patientinnen und Patienten. Das i-MERZ verfügt dazu im Wesentlichen über zwei Operationssäle, einen Aufwachraum beziehungsweise eine Intensivstation, Instrumentenaufbereitung, eine Zahnarztstation, ein mikrobiologisches Labor, eine Apotheke und bildgebende Verfahren wie Röntgen sowie Erzeugungsanlagen für medizinische Gase.
Gemeinsam mit Schweden – als federführender Projektpartner – sollen im Zuge des Projektes „Überschneefahrzeug Neue Generation/Collaborative All Terrain Vehicle (CATVCollaborative All-Terrain Vehicle)“ weitere 227 Fahrzeuge beschafft werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 919 Millionen Euro. Die ersten Exemplare sollen ab November 2025 ausgeliefert werden. Bis 2030 sollen alle Fahrzeuge da sein. Finanziert wird die Beschaffung über das Sondervermögen für die Bundeswehr.
CATVCollaborative All-Terrain Vehicle dienen dem geschützten Transport von Personal und Material – hier vor allem Waffen, Munition, Versorgungsgüter sowie Spezialausrüstung – und stellen die taktische Mobilität in schwer befahrbarem, durchschnittenem, unübersichtlichem und engem, teilweise hochgebirgigem Gelände auch unter extremen Klimabedingungen sicher. CATVCollaborative All-Terrain Vehicle kommen im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung, der nationalen Krisenintervention, bei weltweiten Spezialoperationen des Kommandos Spezialkräfte sowie bei internationaler Krisen- und Konfliktverhütung zum Einsatz.
Die Fahrzeuge sollen im Zuge einer Kooperation zwischen Schweden, Deutschland und dem Vereinigten
Königreich Großbritannien sowie Nordirland beschafft werden. Dieser Kooperation liegt eine Internationale Absprache – auch Memorandum of Understanding genannt – über die Multinationale Zusammenarbeit bei Geländefahrzeugen vom 5. März 2020 zugrunde.
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