Das Bundeskabinett hat insgesamt sieben Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängert. Die Mandate laufen teils Ende dieses Jahres, teils Ende Januar 2018 aus. Daher müssen sie möglicherweise noch vor dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung verlängert werden.
Die Einsätze sind zunächst nur um drei Monate bis Ende März oder Ende April 2018 verlängert worden. Über die künftige Ausgestaltung wird dann die nächste Bundesregierung entscheiden.
Hier die Mandate, die zum 31. Januar 2018 auslaufen und die daher der Verlängerung bedürfen:
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Die UNUnited Nations-Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali dient der Stabilisierung Malis. Die Bundesregierung misst ihr zur Bekämpfung von Fluchtursachen in der Sahel-Region besondere Bedeutung zu. In diesem Kontext wirkt die Bundeswehr unmittelbar unterstützend bei den vernetzten europäischen Bemühungen und dem umfassenden internationalen Ansatz zur Stabilisierung der Region mit. Die Mandatsobergrenze bleibt bei bis zu 1000 Soldaten.
Ausbildungsunterstützung von Sicherheitskräften im Nord-Irak: Im Nordirak bilden Soldaten der Bundeswehr im Raum Erbil Peschmerga für den Kampf gegen die Terrormiliz IS„Islamischer Staat“ aus. Die Bundeswehr wirkt so mit am nachhaltigen Fähigkeitsaufbau der Sicherheitskräfte in der Region Kurdistan-Irak. Die Mandatsobergrenze liegt bei bis zu 150 deutschen Soldaten. Aktuell ist der Einsatz allerdings wegen innerirakischer Spannungen temporär ausgesetzt.
Hier die Mandate, die zum 31. Dezember 2017 auslaufen und die daher der Verlängerung bedürfen:
Counter Daesh: Der Einsatz dient zur Verhütung und Unterbindung terroristischer Handlungen durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS„Islamischer Staat“). An dem Anti-IS„Islamischer Staat“-Einsatz „Counter Daesh“ können weiterhin bis zu 1200 deutsche Soldaten teilnehmen. Bestandteile sind Aufklärungsflüge deutscher Tornado-Jets und Luftbetankung mit A310 MRTTMulti Role Tanker Transport vom jordanischen Al-Arak aus. Ergänzend beteiligt sich die Bundeswehr vom türkischen Konya aus weiterhin an AWACSAirborne Early Warning and Control System-Aufklärungsflügen der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Resolute Support: Deutschland ist in Afghanistan beim NATONorth Atlantic Treaty Organization-geführten Einsatz „Resolute Support“ mit dabei. Dabei geht es vor allem um Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte. Die Mandatsobergrenze liegt weiterhin bei bis zu 980 deutschen Soldaten.
Sea Guardian: Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission „Sea Guardian“ dient zur Überwachung des Mittelmeerraums mit Schiffen und Flugzeugen. Der Einsatz dient zur Bekämpfung des Menschenschmuggels auf dem Mittelmeer. Die beteiligten Schiffe und Flugzeuge sollen ein umfassendes Lagebild erstellen und verdächtige Schiffe kontrollieren und durchsuchen. Die Einsatz-Obergrenze der Bundeswehr liegt weiterhin bei bis zu 650 Soldaten.
UNAMIDNations-African Union Hybrid Mission in Darfur: Beim gemeinsamen UNAMIDNations-African Union Hybrid Mission in Darfur-Einsatz der UNOUnited Nations Organization und der Afrikanischen Union im Sudan lautet der Kernauftrag: Unterstützung des Darfur-Friedensabkommens. Dabei geht es um die Überwachung des Waffenstillstands zwischen Regierung und Rebellen in Sudan. Die Mandatsobergrenze liegt weiterhin bei bis zu 50 deutschen Soldaten.
UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan: Die UNUnited Nations-geführte Mission UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan dient zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Sicherung von Hilfslieferungen im Südsudan. Weiter gehört es zum Auftrag der Mission, die Menschenrechtssituation im Lande zu beobachten. Darüber hinaus unterstützt UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan die Umsetzung eines ausgehandelten Waffenstillstandsabkommens. Die Mandatsobergrenze liegt weiterhin bei bis zu 50 Soldaten der Bundeswehr.
Letzte Kabinettssitzung vor neuem Bundestag
Es war die letzte Kabinettssitzung vor der Konstituierung des neuen Deutschen Bundestages. Das neue Parlament muss über die sieben Mandatsverlängerungen noch beraten und abschließend entscheiden.
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