Das Bundeskabinett hat drei Einsätze der Bundeswehr verlängert. Dabei geht es um die Fortsetzung der deutschen Beteiligung an der internationalen Sicherheitspräsenz in Kosovo (KFORKosovo Force) sowie um die Fortführung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon) und um die Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Operation „Sophia“ im Mittelmeer. Der Deutsche Bundestag muss über die Mandatsverlängerung noch beraten und abstimmen.
Die Bundesregierung hat die Mission KFORKosovo Force im Kosovo verlängert. Die Mandatsobergrenze liegt unverändert bei 800 deutschen Soldatinnen und Soldaten.
Seit das Kosovo sich im Jahre 2008 für unabhängig erklärte, konzentriert sich KFORKosovo Force auf die Überwachung der Entwicklung von professionellen, demokratischen und multi-ethnischen Sicherheitsstrukturen. Die Kooperation mit internationalen Organisationen und lokalen Akteuren ist in diesem Kontext sehr wichtig. Aufklärung und Beratung stellen den Schwerpunkt der KFORKosovo Force-Arbeit dar.
KFORKosovo Force ist seit 1999 im Einsatz. Hauptauftrag ist die militärische Absicherung der Friedensregelung für Kosovo auf Grundlage der VNVereinte Nationen-Sicherheitsratsresolution 1244.
Das KFORKosovo Force-Mandat ist zwar grundsätzlich unbefristet. Dennoch legte die Bundesregierung in der Regel dem Parlament alljährlich die Verlängerung des Mandats zur Beratung vor. Zuletzt stimmte das Parlament der Verlängerung des Einsatzes am 22. Juni 2017 zu.
Die Bundesregierung hat die Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon für ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2019 verlängert. Die Mandats-Obergrenze liegt unvermindert bei 300 deutschen Soldatinnen und Soldaten. Sie sollen weiterhin die libanesischen Streitkräfte beim Küstenschutz unterstützen. Der Einsatz vor der Küste Libanons dient dazu, den Waffenschmuggel zu unterbinden und die Seewege zu kontrollieren. Damit leistet UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon einen maßgeblichen Beitrag zu Stabilität und Sicherheit in der Region.
Der Schwerpunkt des deutschen Engagements liegt in der Ausbildung der libanesischen Marine. Die libanesischen Streitkräfte sollen in die Lage versetzt werden, die Seewege vor ihren Küsten selbst zu kontrollieren. Die Mission war vom Deutschen Bundestag erstmalig im Jahre 2006 beschlossen worden.
Die Mission EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean „Sophia“ im Mittelmeer ist von der Bundesregierung ebenfalls um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2019 verlängert werden. Die Obergrenze des Mandats liegt unvermindert bei 950 deutschen Soldatinnen und Soldaten. Seit Juni 2015 ist die Bundeswehr Teil der EUEuropäische Union-Mission EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean. Diese ist nach dem an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ geborenen somalischen Mädchen „Sophia“ benannt.
Vorrangiges Ziel des Einsatzes ist es, Schleusern im Mittelmeer das Handwerk zu legen. Das bedeutet konkret, die Bundeswehr trägt zur Aufklärung von Schleusernetzwerken auf der zentralen Mittelmeerroute bei. Wenn notwendig gehen deutsche Soldaten gegen Boote von Schleppern vor. Weiter ist die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot Teil der Mission. Dieser Auftrag bleibt bestehen, seitdem die Bundeswehr bereits seit Mai 2015 an der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer beteiligt war. Seit Beginn der Operation 2015 wurden mehr als 48.100 Menschen von EUEuropäische Union-Einheiten aus Seenot gerettet - rund 22.500 Menschen allein durch deutsche Marineeinheiten.
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