Das Bundeskabinett hat heute die Gründung einer ressortübergreifenden Cyberagentur beschlossen.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen stellte die Pläne zur neuen Agentur gemeinsam mit dem Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Herrn Horst Seehofer, im Bundesinnenministerium in Berlin unmittelbar nach der Kabinettsitzung vor.
Mit Gründung der neuen „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“ wollen BMIBundesministerium des Innern und BMVgBundesministerium der Verteidigung gemeinsam ambitionierte Forschungs- und Innovationsvorhaben im Bereich der Cybersicherheit anstoßen, fördern und finanzieren. Die Aufgabe der Agentur ist es, den gesamten Forschungsprozess von der Idee bis zum Produkt zu koordinieren. Es geht darum, deutliche Geschwindigkeitsvorteile gegenüber den bisherigen Beschaffungsverfahren zu erzielen.
Erste Gespräche zu diesem Vorhaben laufen bereits seit 3. Januar 2018 zwischen BMIBundesministerium des Innern und BMVgBundesministerium der Verteidigung. Noch in diesem Jahr soll die Cyberagentur mit bis zu 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern starten. Die Agentur soll nach ihrer kompletten Aufstellung bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassen.
Innere und äußere Sicherheit fallen in wenigen Bereichen so eng zusammen wie im Cyberraum. Das erfordert eine ganzheitliche Betrachtung im Rahmen der CybersicherheitspolitikWeissbuch
Mit Blick auf immer kürzer werdende Innovationszyklen erfordert der grenzüberschreitende Cyber-Raum neue Ansätze. „Angesichts des digitalen Innovationspotenzials kommt es hierbei für den Staat darauf an, auf Basis einer entsprechenden Risikoanalyse mögliche Entwicklungen und deren Bedeutung für Fragen der Cyber-Sicherheit frühzeitig zu erkennen sowie neue Lösungsansätze zu erforschen und in politische Konzepte einzubinden“, heißt es in der Cyber-Sicherheitsstrategie.
Als Konsequenz müssen modernste Technologien schnell entdeckt, eingeführt und weiterentwickelt werden. Die ressortübergreifende Cyberagentur ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Es geht darum, ITInformationstechnik-Sicherheitslösungen von morgen zu erforschen und zu fördern. Ein Beispiel dafür können Systeme auf Basis quantenmechanischer Zustände sein. Hier stellt sich die Frage, welche Chancen und Risiken der mögliche Übergang vom Digitalrechner zum wesentlich leistungsfähigeren Quantencomputer birgt und welche Auswirkungen dies auf heutige Verschlüsselungsverfahren hat.
Zum Start des Projekts stehen für 2018 insgesamt 15 Millionen Euro bereit. Für den Zeitraum von 2019 bis 2022 sind insgesamt rund 200 Millionen Euro vorgesehen – pro Jahr zwischen 40 und 50 Millionen Euro. Ziel ist, dass 80 Prozent der Finanzmittel direkt in Forschungs- und Innovationsvorhaben fließen. Die Cyberagentur ist zu 100 Prozent eine Inhouse-Gesellschaft – eine GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung in Verantwortung von BMIBundesministerium des Innern und BMVgBundesministerium der Verteidigung.
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