Im Bericht werden der Verlauf des Moorbrandes und dessen Bekämpfung, die Brandfolgen sowie die ursächlichen Faktoren und die seitens der Bundeswehr ergriffenen Maßnahmen ausführlich dargestellt.
Der Brand wurde am 10. Oktober 2018 als gelöscht gemeldet. In der Spitzenzeit der Brandbekämpfung waren circa 1.700 Einsatzkräfte, davon circa 500 der Bundeswehr, gleichzeitig vor Ort eingesetzt.
Durch den Brand wurde Vegetation großflächig geschädigt. Erste gesicherte Einschätzungen der Regenerationsfähigkeit des Moores können frühestens im Verlauf der nächsten Vegetationsperiode getroffen werden. Zudem ermitteln das Umweltbundesamt sowie das Thünen-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) derzeit die Menge der beim Moorbrand freigesetzten Treibhausgase. Die während des Brandes durchgeführten Schadstoffmessungen haben ergeben, dass für Bevölkerung und Einsatzkräfte zu keinem Zeitpunkt eine akute Gesundheitsgefährdung bestand.
Die bislang ermittelten, durch den Brand verursachten Kosten belaufen sich auf rund 7,9 Millionen Euro. Dies umfasst die Kosten der eingesetzten Geräte sowie die beschafften Güter und Dienstleistungen, bereits an die Bevölkerung geleisteten Schadenersatz und Forderungen im Rahmen der Amtshilfe. Weitere Anträge befinden sich in der Bearbeitung oder stehen aus.
Bereits während des Brandes begann die Bundeswehr mit einer umfassenden Aufbereitung und tiefgehenden Analyse der Geschehnisse. Im Ergebnis wurde festgestellt: Die Ereignisse und Umstände, die zum Ausmaß des Moorbrandes auf dem Gelände der WTDWehrtechnische Dienststellen 91 führten, sind vielschichtig und nicht einem singulären Grund zuzuschreiben.
Folgende Faktoren wurden als ursächlich für das wahrgenommene und tatsächliche Ausmaß des Moorbrandes identifiziert:
Offen gebliebene Fragen zu möglichen persönlichen Verantwortlichkeiten werden erst mit Abschluss der aktuell andauernden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen beantwortet werden können.
Aus der umfassenden und gründlichen Analyse hat die Bundeswehr konkrete Maßnahmen abgeleitet. Sie reichen von der Verbesserung der materiellen Ausstattung der WTDWehrtechnische Dienststellen 91 und der Bundeswehrfeuerwehr Meppen einschließlich der Fähigkeiten zur Brandaufklärung mit Drohnen, über zusätzliche Maßnahmen des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes bis hin zur Überarbeitung von Alarm- und Notfallplänen. Darüber hinaus werden das Meldewesen und die Krisenkommunikation angepasst sowie übergeordnete Regelungen und Konzepte überarbeitet, insbesondere hinsichtlich Schadstoffmessverfahren und der Anforderung von Unterstützungskräften. Durch regelmäßige Notfallübungen und Veränderungen in der Aus- und Fortbildung sollen zudem Reaktionsfähigkeit und Handlungssicherheit erhöht werden. Des Weiteren werden zwischen der Bundeswehr und den Umweltbehörden verschiedener Ebenen derzeit konkrete Schritte zur Erfassung und Beseitigung der entstandenen Umweltschäden abgestimmt.
Die Wiederaufnahme des Schieß- und Sprengbetriebes der WTDWehrtechnische Dienststellen 91 soll kontrolliert in fünf Phasen erfolgen. Der genaue Zeitplan hängt vor allem von der Gewährleistung der erforderlichen Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes ab. In der bereits laufenden ersten Phase – seit dem 26. November 2018 – werden ausschließlich Labortätigkeiten durchgeführt.
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