Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) hat eine neue Bevölkerungsbefragung veröffentlicht. Mehr als 2.200 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger hatten im Sommer 2023 an der repräsentativen Umfrage teilgenommen.
Seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor gut zwei Jahren begann, ist die Bundeswehr ins Zentrum öffentlichen Interesses gerückt – eine Entwicklung innerhalb der Gesellschaft, die Bestand hat, wie die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr im Jahre 2023 deutlich machen: Für die deutsche Bevölkerung ist Russland nach wie vor eine Bedrohung für die Sicherheit des eigenen Landes. Darum spricht sich eine Mehrheit für die Ertüchtigung der Bundeswehr aus, denn das Schutzbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger ist nach wie vor groß.
Laut ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr war bereits 2022 als Reaktion auf die veränderte Bedrohungslage die öffentliche Zustimmung zur finanziellen und personellen Stärkung der Bundeswehr auf einen historischen Höchstwert gestiegen: Fast 60 Prozent befürworteten damals eine weitere Erhöhung des Verteidigungsetats sowie einen Zuwachs an Soldatinnen und Soldaten für die Truppe.
2023 wird an das hohe Niveau des Vorjahres mit 57 beziehungsweise 56 Prozent der Befragten, die für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben und eine Truppenverstärkung sind, angeknüpft. Auch die seit Jahrzehnten positive Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zur Bundeswehr erreicht im Jahre 2023 einen historischen Höchstwert: Annähernd neun von zehn Befragten stehen der Bundeswehr positiv gegenüber.
Die Bürgerinnen und Bürger verlassen sich auf eine Bundeswehr, die bereit und fähig ist, unsere Werte und Sicherheit zu verteidigen. 70 % stehen zur NATONorth Atlantic Treaty Organization, rund 60 % plädieren für höhere Verteidigungsausgaben. Mit der Zeitenwende sehen wir wieder einen wachsenden Zuspruch zur Kernaufgabe der Landes- und Bündnisverteidigung.Verteidigungsminister Boris Pistorius
Der gesellschaftliche Rückhalt für die Ertüchtigung der Bundeswehr mit der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende ist also nach wie vor hoch. In diesem sicherheitspolitischen Zusammenhang halten sogar mehr als 50 Prozent der Befragten die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht für denkbar: Von einem Wehrdienst erhofft sich diese Gruppe positive Auswirkungen auf die Bundeswehr und deren Beziehung zur Gesellschaft. Immerhin 39 Prozent der Befragten erklärten sich sogar bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffes mit der Waffe in der Hand zu verteidigen.
Die Zustimmung zur Landes- und Bündnisverteidigung insgesamt ist dagegen leicht rückläufig: Die überwiegend positive Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zur NATONorth Atlantic Treaty Organization und zu deren konkreten Missionen zur Sicherung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke ist im Vergleich zum Vorjahr 2022 leicht zurückgegangen. Jedoch sind 70 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Deutschland auch weiterhin der NATONorth Atlantic Treaty Organization angehören muss, um seine Sicherheit gewährleisten zu können.
Weitere Themen der Bevölkerungsbefragung und des Forschungsberichtes sind Deutschlands militärische Unterstützung der Ukraine, deutsche außenpolitische Grundhaltungen sowie bilaterale Beziehungen zu den USA, China und Russland. Auch die EUEuropäische Union-Verteidigungszusammenarbeit, die Themenfelder Veteranen der Bundeswehr und Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr, Aufgaben und Einsätze sowie öffentliche Wahrnehmung der Streitkräfte werden beleuchtet.
Das Dauerforschungsprojekt des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellt Bürgerinnen und Bürgern seit 1996 in jährlich wiederkehrendem, gleichem Format Kernfragen, die jeweils um aktuelle Themenschwerpunkte ergänzt werden.
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