An diesem Wochenende lädt die Bundesregierung zum Tag der offenen Tür ein. Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) ist auch dabei. Viele Bürger nehmen das Angebot der Truppe gern an und informieren sich am Bendlerblock über die Bundeswehr. Auf dem Bürgersteig am Eingang Hildebrandstraße hat sich bereits halb zehn Uhr morgens eine lange Schlange gebildet. Unter den Wartenden sind auch Jugendliche, die zu einem Seminar in die Hauptstadt gereist sind. „Ich freue mich darauf, mir heute selbst einen Eindruck von der Bundeswehr zu machen und mit Soldaten ins Gespräch zu kommen“, sagt einer der Teilnehmer.
Als erstes Highlight zeigen Angehörige der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr ihr Können. Das Programm gibt dabei Einblicke in den Schutzdienst, bei dem die Hunde etwa gegen Eindringlinge vorgehen oder Substanzen aufspüren. Wenig später präsentiert das Drillteam des Wachbataillons den akrobatischen Umgang mit dem Karabiner 98k. Die nach unzähligen Übungsstunden perfekt ausgebildeten Soldaten drehen dabei das Gewehr in Windeseile um sich selbst, schleudern es meterhoch empor und performen in perfekter Synchronität.
Gegen Mittag wird es auf der Bühne sportlich. Jetzt begrüßen die Moderatoren Spitzensportlerinnen und Spitzensportler der Bundeswehr zu Interview und Autogrammstunde. Mit dabei ist auch die Sportsoldatin Aljona Savchenko, die Anfang dieses Jahres mit ihrem Partner Gold im Eiskunstlauf bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang gewann. Für die musikalische Untermalung sorgt das Stabsmusikkops der Bundeswehr mit einem Platzkonzert. Das Repertoire der Bundeswehr-Musiker reicht dabei von klassischer Musik und Märschen über Oper und Musical bis hin zu Jazz, Rock und Pop. Diese Bandbreite begeistert ältere und jüngere Zuhörer gleichermaßen.
Wie in den Vorjahren erweisen sich militärische Ausrüstung und Großgerät der Bundeswehr als Besuchermagnet. Auf dem Hubschrauberlandeplatz am Ministerium ziehen die Fahrzeuge viele bewundernde Blicke auf sich. Der Sanitätsdienst etwa präsentiert den Transportpanzer des beweglichen Arzttrupps und beim Heer dürfen die Gäste auf ein Gepanzertes Transportkraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer klettern. Auch die Optiken des Spähwagens Fennek dürfen bestaunt werden. Außerdem erklären einsatzerfahrene Soldaten interessierten Besuchern den Puma – einen der modernsten Schützenpanzer der Welt.
Nur selten besteht die Möglichkeit, einmal im Cockpit des Mehrzweckkampfflugzeugs Tornado Platz zu nehmen. Der Tag der offenen Tür im BMVgBundesministerium der Verteidigung ist so eine Gelegenheit, die Besucher stehen Schlange dafür. Neben dem Tornado und einem Modell der Aufklärungsdrohne Heron stellt die Luftwaffe auch das Flugabwehrwaffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System vor, welches sich derzeit auch in Mali im Einsatz befindet.
Viele der Gäste haben Fragen an die Soldaten – gerade auch im Bereich der Marine. Diese hat neben ihrem Infotruck das Speedboot „Boomeranger“ und einige Angehörige des Seebataillons mitgebracht. „Viele wissen gar nicht, dass es bei unserer Marine auch Infanteristen gibt. Da wird dann ganz schnell ein Vergleich zu den US-Marines gezogen. Hier können wir gut die Unterschiede erklären und verschiedene Karrierewege aufzeigen“, erläutert der zuständige Offizier.
Außer in Gesprächen mit den Soldaten können sich alle Interessierten auch bei den Beratern im Karrierezelt über den Arbeitgeber Bundeswehr informieren. Dort können Besucher jedes Alters an Reaktionstest teilnehmen oder einfach mal in die virtuelle Realität abtauchen.
Für den kleinen Hunger zwischendurch hält die Truppe zudem einen Bundeswehr-Klassiker bereit – die allseits beliebte Erbsensuppe. Feinschmecker kommen dagegen bei der Koch-Nationalmannschaft auf ihre Kosten. Hier werden Pulled-Beef-Burger und als Nachtisch Blätterteig mit Vanillecreme und Pflaumenragout gereicht. Auf dem weitläufigen Gelände informieren zudem bundeswehrnahe Vereine und Stiftungen. Bei geführten Rundgängen können die Besucher zudem den Bendlerblock einmal von innen anschauen. Sogar ein exklusiver Blick in das Büro der Ministerin ist möglich. Fazit eines Besuchers: „Hier ist für jeden etwas dabei.“
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