Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat am 5. Juni Verteidigungsinvestitionen von mehr als einer Milliarde Euro zugestimmt: Die Bundeswehr bekommt über 1.500 neue Lastwagen, Torpedos für den neuen Seefernaufklärer und ITInformationstechnik-Ausstattung für die maritime Operationsführung am Standort Rostock.
Die Bundeswehr kann mit Beschluss des Haushaltsausschusses 1.250 ungeschützte sowie 265 geschützte LkwLastkraftwagen der Zuladungsklasse 15 Tonnen (ZLKZuladungsklasse 15t) bestellen. Dazu kommen entsprechende Transportsysteme: 500 Wechselladepritschen und 500 Planen- oder Spriegelaufbauten. Die Lastwagen sollen bis Ende des Jahres geliefert werden. Die Finanzierung des Auftragswertes in Höhe von rund 920 Millionen Euro erfolgt aus dem Sondervermögen Bundeswehr.
Die Bestellung ist Teil einer Rahmenvereinbarung mit dem Hersteller, die den möglichen Kauf von insgesamt 4.000 geschützten oder ungeschützten LkwLastkraftwagen ZLKZuladungsklasse 15t mit Wechselladesystem sowie weiteren Ausstattungen und Aufbauten vorsieht. Bislang wurden 1.008 Lastwagen sowie 2.921 Wechselladepritschen und 2.320 Planen- und Spriegelaufbauten geliefert. Die Vierachser verfügen über einen Allradantrieb und sind für alle militärischen Transportaufgaben auch in schwierigem Gelände optimiert. Sie können unterschiedliche Ladungsträger wie zum Beispiel die gängigen Containerformate oder Pritschen und andere Aufbauten aufnehmen.
Der Haushaltsausschuss hat in seiner Sitzung auch den Kauf von Leichtgewichtstorpedos Mk 54 mod0 von der US-Regierung genehmigt. Es handelt sich um Gefechts- und wiederverwendbare Übungstorpedos. In dem Paket sind die Ausbildung und Dokumentation sowie weiteres Equipment für Wartungen und Umrüstungen enthalten. Die Finanzierung der rund 122 Millionen Euro erfolgt zunächst über das Sondervermögen Bundeswehr und ab 2028 über den Verteidigungshaushalt.
Die Torpedos werden die Bewaffnung zur U-Boot-Jagd für das Marineflugzeug P-8A Poseidon sein. Deutschland kauft von den Vereinigten Staaten acht Exemplare dieses Flugzeugtyps, der als Zwischenlösung die U-Boot-Jagd und Seefernaufklärung von der P-3C Orion übernehmen wird, bis das deutsch-französische Kooperationsprojekt Maritime Airborne Warfare System (MAWSMaritime Airborne Warfare System) diese Aufgaben übernehmen kann.
Die Gelder für das Marine-Projekt German Mission Network Block 2 (GMNGerman Mission Network 2) wurden ebenfalls vom Ausschuss genehmigt. Die erforderlichen knapp 100 Millionen Euro für die Infrastrukturinvestition werden aus dem Sondervermögen finanziert. Bei dem Projekt werden in der Hanse-Kaserne in Rostock die operativen Fähigkeiten des Marinekommandos zusammengeführt, die sich derzeit noch in Glücksburg befinden.
Es geht dabei um die Einrichtung des Maritime Operations Centre (MOCMaritime Operations Centre), des Fleet Entry Points (FEP Fleet Entry Point) und des Maritime Component Commands (MCC) vor allem mit ITInformationstechnik-Ausstattung. Das Maritime Operations Centre ist die „Betriebszentrale“ für die Flotte weltweit. Bis Ende 2025 sollen die bisherigen Standards der Führungsfähigkeit im Neubau des Marinekommandos in Rostock erreicht sein. Ein Jahr später werden diese Standards sogar erweitert zur Verfügung stehen.
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