Gleichgestellt auf dem Papier sind sie schon lange: Frauen haben seit 2001 uneingeschränkten Zugang zu allen militärischen Laufbahnen der Bundeswehr. Und es ist erklärtes Ziel des Ministeriums, den Anteil der Soldatinnen in der Truppe generell und insbesondere in Führungspositionen zu steigern. Durch den bewussten Abbau von Karrierehürden, mehr Möglichkeiten zur Vereinbarung von Familie und Beruf sowie die Förderung weiblicher Spitzenkräfte sollen Frauen in Uniform immer präsenter werden.
Wie gut das Vorhaben gelingt, kann im „Fünften Erfahrungsbericht der Bundesregierung zum Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz“ nachgelesen werden. Der Bericht deckt die Jahre von 2015 bis 2018 ab und wurde dem Bundestag am Mittwoch vorgelegt. „Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im Berichtszeitraum erneut wichtige Schritte gemacht wurden, um den Dienst in den Streitkräften gerade für Soldatinnen noch attraktiver zu gestalten“, so das Fazit. Der Anteil der Soldatinnen habe sich seit 2015 in allen Bereichen „kontinuierlich und messbar erhöht.“
In Zahlen drückt sich das so aus: Im Dezember 2018 trugen über 22.000 Frauen Uniform. Der Anteil der Soldatinnen hat sich in den Jahren von 2015 bis 2018 von 10,5 Prozent auf 12,1 Prozent erhöht. In den Laufbahnen des Sanitätsdienstes liegt der Frauenanteil mittlerweile bei 44,6 Prozent, in den anderen Laufbahnen sind 8,3 Prozent der Soldaten weiblich. Frauen streben vor allem Führungsverantwortung an: Zuletzt stellten sie etwa jede dritte Bewerbung für die Laufbahn der Offiziere.
„Der aktuelle Berichtszeitraum stand insbesondere unter dem Eindruck der Trendwende Personal“, heißt es im Bericht. Die Bundeswehr sei konsequent an dem Ziel ausgerichtet worden, sich als moderner Arbeitgeber für alle Geschlechter zu präsentieren. Mit der Telearbeit und dem Ausbau der Kinderbetreuung seien deutliche Verbesserungen erreicht worden. Auch das seit 2016 laufende Mentorenprogramm für weibliche Führungskräfte sei erfolgreich und werde fortgesetzt.
Vom Sanitätsdienst abgesehen, weist die Marine im Vergleich der Teilstreitkräfte den höchsten Anteil an Soldatinnen auf: 9,8 Prozent der Marineangehörigen waren weiblich. Beim Heer waren es 7,7 Prozent und bei der Luftwaffe 8,9 Prozent. Mittlerweile sind von den Freiwilligen Wehrdienstleistenden mehr als 15 Prozent Frauen; dieser Anteil konnte in den zurückliegenden Jahren um 5,5 Prozent erhöht werden.
Auch bei den Berufssoldaten oder BS hat sich der Frauenanteil in den letzten Jahren deutlich erhöht. Hier hat sich ihr Anteil von 1,9 Prozent auf 3,8 Prozent verdoppelt. Prognostiziert wird, dass sich dieser Trend in Zukunft fortsetzt.
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