Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist zu ihrem ersten USA-Besuch nach Washington gereist. Er steht ganz im Zeichen des russischen Krieges in der Ukraine und seinen Konsequenzen für die internationale Zusammenarbeit. Was das für Deutschland, Europa und die NATONorth Atlantic Treaty Organization bedeutet, darüber sprach und diskutierte Lambrecht auch beim Atlantic Council.
Der russische Angriff auf die Ukraine, der Krieg in Europa, der Bruch der Charta der Vereinten Nationen, hat Konsequenzen weit über die Grenzen der Ukraine hinaus. Er hat eine sicherheits- und verteidigungspolitische Zeitenwende eingeleitet. Deutschland entwickelt erstmals eine nationale Sicherheitsstrategie, stärkt die Ausstattung der Bundeswehr, erhöht den Wehretat und setzt künftig das 2%-Ziel der NATONorth Atlantic Treaty Organization um. Auf dem EUEuropäische Union-Gipfel vergangene Woche wurden zum ersten Mal von allen 27 Mitgliedstaaten gemeinsam mit dem Strategischen Kompass europäische Sicherheitsinteressen mit Blick rund um den Globus festgelegt und ein Maßnahmenkatalog für die kommenden Jahre verabschiedet.
Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen
Die Themen sind vielseitig, die die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrem Antrittsbesuch in Amerika besprechen und diskutieren wird. Europa hat zu einer neuen Rolle in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gefunden. „Deutschland wird dabei immer eine Friedensmacht bleiben. Eine Militarisierung deutscher Politik wird es nicht geben“, macht Lambrecht deutlich, „aber es ist auch klar, dass Friedensmacht zu sein heute etwas Anderes bedeutet als vor 70, 30 oder 10 Jahren. Oder vor zwei Monaten.“ Schon zu Beginn hebt sie die besondere Bedeutung des transatlantischen Bündnisses hervor: „Immer werden wir eng eingebunden bleiben in die Europäische Union, in die NATONorth Atlantic Treaty Organization und die Vereinten Nationen. Und Europa braucht Amerika, als Freund und als Verbündeten.“
Der Atlantic Council ist ein Think Tank in Washington, der sich mit der Rolle der transatlantischen Gemeinschaft bei der Bewältigung der internationalen Herausforderungen unserer Zeit beschäftigt. Der Krieg in der Ukraine hat schon jetzt globale Auswirkungen, die die Gemeinschaft lange beschäftigen werden – nicht nur in Fragen der Verteidigungspolitik, sondern auch in Fragen der Weltwirtschaft, des globalen Handels, der Energieversorgung oder der Versorgung von Schutzsuchenden. Diese Themen werden die internationale Zusammenarbeit auf viele Jahre verändern. Im Gespräch mit Vivian Salama, Korrespondentin des Wall Street Journals, und der anschließenden Diskussion mit Online-Teilnehmenden macht Verteidigungsministerin Lambrecht deutlich, dass sich Deutschland der Verantwortung und den Folgen auch langfristig stellen wird, die dem Land in dieser Krise zukommt: Als verlässlicher Partner und als Rückgrat der Abschreckung im geografischen Herzen Europas.
Inhalte teilen via