Die Bundeswehr stellt ihren Soldatinnen und Soldaten nur Waffensysteme zur Verfügung, auf die sie sich verlassen können und die sie absolut sicher handhaben können. Im Falle des NHNATO Helicopter-90 Sea Lion sieht die Bundeswehr diesen Maßstab durch den Hersteller Airbus Helicopters noch nicht erfüllt. Die Bundeswehr ist zwar grundsätzlich von der Leistungsfähigkeit des Hubschraubers NHNATO Helicopter-90 Sea Lion überzeugt. Aber aufgrund der unzureichenden und lückenhaften technischen Dokumentation kann jedoch zum jetzigen Zeitpunkt ein Flugbetrieb durch die Frauen und Männer der Marine nicht verantwortet werden. Daher wurde beschlossen, den neuen Marinehubschrauber vorerst noch nicht in die Flotte zu übernehmen. Airbus Helicopters ist aufgefordert, die noch erheblichen Fehler schnellstmöglich zu beheben.
Diese Verzögerung hat aber aktuell keine Auswirkungen auf die Herstellung der vollen Einsatzreife des Hubschraubers, die ab 2023 vorgesehen ist. Nach wie vor kann die Marine die an sie gestellten Aufträge vollumfänglich erfüllen.
Der erste NHNATO Helicopter-90 Sea Lion war am 24. Oktober 2019 vom Hersteller an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) übergeben worden. Bei der Überprüfung der Technischen Dokumentation wurden in mehr als 150 Punkten dringender Nachbesserungsbedarf festgestellt. Dabei sind etwa in der bildlichen Dokumentation bei Handlungsanweisung zur Wartung des Hubschraubers Unzulänglichkeiten sowie teilweise fehlende, jedoch notwendige Informationen zur planmäßigen Instandhaltung festgestellt worden. Die volle Einsatzreife des Hubschraubers ist ab 2023 vorgesehen. Insgesamt soll die Marine 18 NHNATO Helicopter-90 Sea Lion erhalten.
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