Ost gegen West, Sozialismus gegen Kapitalismus: Nach dem Sieg über Nazideutschland und dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 traten die Diskrepanzen zwischen den ehemaligen Alliierten offen zu Tage. Die Supermächte USA und Sowjetunion lieferten sich im sogenannten Kalten Krieg ein weltweites Kräftemessen um Macht und Deutungshoheit. Falls ein Dritter Weltkrieg ausbräche, würde er mit Nuklearsprengköpfen ausgetragen werden, so die Befürchtungen von Politikern und Militärs.
Vor diesem Hintergrund wurde am 4. April 1949 der Nordatlantikvertrag unterzeichnet. Zehn europäische und zwei nordamerikanische Staaten sammelten sich in der NATONorth Atlantic Treaty Organization, der North Atlantic Treaty Organization. Sie sicherten sich gegenseitige Unterstützung zu – im Fall eines Angriffs auf ein Mitglied wollten die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten der Bedrohung gemeinsam entgegentreten. Die Sowjetunion wiederum konterte die NATONorth Atlantic Treaty Organization mit der Gründung des Warschauer Pakts 1955. Die Welt war in zwei rivalisierende Machtblöcke gespalten. Erst nachdem die Sowjetunion 1989/90 kollabiert war, hob sich der sogenannte Eiserne Vorhang wieder.
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization war zu diesem Zeitpunkt auf 16 Mitglieder angewachsen, die Bundesrepublik Deutschland war 1955 beigetreten. Das Verteidigungsbündnis hatte seine Aufgabe erfüllt: Weder auf europäischem noch auf nordamerikanischem Boden hatte es einen Krieg gegeben; die westlichen Nationen blickten auf eine lange Periode des Friedens und der Stabilität zurück.
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Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs setzte die NATONorth Atlantic Treaty Organization auf Expansion. In schneller Folge wurden vor allem Staaten des ehemaligen Ostblocks aufgenommen, das Bündnis wuchs bis heute auf 29 Mitglieder mit einer Gesamttruppenstärke von fast vier Millionen Soldaten.
Seit 1992 sind auch sogenannte Out of Area-Einsätze außerhalb des eigenen Territoriums möglich; seit den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 kämpft das Bündnis weltweit gegen den Terrorismus. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization war unter anderem im Kosovo (1999) und in Libyen (2011) im Einsatz, in Afghanistan ist das Bündnis seit 2001 aktiv.
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization ist zudem seit 2016 im Baltikum aktiv. Im Rahmen der einsatzgleichen Verpflichtung Enhanced Forward Presence (EFPEnhanced Forward Presence) wird die Ostflanke des Bündnisses geschützt – natürlich mit Unterstützung der Bundeswehr. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union arbeiten derzeit auf eine eigene gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik hin – die NATONorth Atlantic Treaty Organization ist und bleibt aber der Garant für Stabilität und Sicherheit in Europa und Nordamerika.
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