Seit 25 Jahren verfolgt das Vereinte Nationen Ausbildungszentrum der Bundeswehr seinen Kernauftrag: die bestmögliche Ausbildung deutscher Soldatinnen und Soldaten sowie internationaler Partner und Verbündeter. Am 21. September 2024 versammelten sich aus diesem Anlass zahlreiche Gäste und ehemalige Angehörige des Zentrums in der Saaleck-Kaserne im bayerischen Hammelburg.
Friedensmissionen sind seit Jahrzehnten und bleiben auch in Zukunft unverändert wichtig für die Bewältigung von Krisen und den Erhalt von Frieden auf der ganzen Welt. Laut internationaler Studien ist das UNUnited Nations-Peacekeeping das effektivste Mittel gegen den Ausbruch von Gewalt und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zum internationalen Krisen- und Konfliktmanagement.
Die unveränderte Wichtigkeit der UNUnited Nations-Friedensmissionen betonte auch der frühere Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei bei dem feierlichen Appell zum 25-jährigen Bestehen des Ausbildungszentrums in Hammelburg. Das gelte, so Nachtwei, insbesondere angesichts der zunehmend kriegerischen weltpolitischen Lage.
Zur Sicherstellung dieser Missionen gehört vor allem der Einsatz von Militärbeobachterinnen und -beobachtern. Aufgrund ihres speziellen Anforderungsprofils und der meist abgeschiedenen Einsatzorte ist ein hoher Qualitätsstandard bei der Ausbildung essenziell. Das deutsche Ausbildungszentrum ist für seine realitätsnahe und qualitativ hochwertige Ausbildung international bekannt – der Schwerpunkt liegt auf praktischem Handlungstraining und realistischen interaktiven Szenarien.
Das Besondere am Auftrag der Militärbeobachterinnen und -beobachter ist auch, dass sie häufig eine ausgleichende und vermittelnde Funktion zwischen den Konfliktparteien übernehmen. Das geschieht zur Verdeutlichung ihrer unparteiischen Position meist unbewaffnet. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck beschrieb dies anlässlich seines Besuches beim Ausbildungszentrum im Jahr 2016 mit dem Satz: „Ihre Waffe ist das Wort.“
Bereits im Jahr 1993 wurden an der Infanterieschule erste Ausbildungen zur Vorbereitung des UNUnited Nations-Kontingentes für Somalia durchgeführt. Unter dem Eindruck der Erfahrungen der kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan wurde das Zentrum am 27. Oktober 1999, damals noch als Teil der Infanterieschule, aufgestellt.
Im Zuge der letzten großen Umstrukturierung der Ausbildungseinrichtungen des Deutschen Heeres wurde das Zentrum 2015 schließlich eine eigenständige Dienststelle und ist seither direkt dem Ausbildungskommando in Leipzig unterstellt.
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